15 Minuten für die Forschung: Online-Befragung zu psychosozialen Coronafolgen
Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben beeinflusst. Die Auswirkungen der Einschränkung von Sozialkontakten und des Handels auf unsere Gesellschaft, die Wirtschaft, das Miteinander und die Individuen sind enorm. Vor diesem Hintergrund führen Forscher_innen der Katholischen Hochschule in Aachen eine Studie zu den psychosozialen Folgen der öffentlichen Maßnahmen infolge der COVID-19-Pandemie durch.
Die Online-Befragung spricht neben der psychischen und sozialen Situation, z.B. durch die Schließung öffentlicher Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen, auch die wirtschaftlichen Folgen an.
Die Umfrage läuft voraussichtlich bis zum 15. Juli 2020. Teilnehmen können alle Personen über 18. Die Beantwortung der Fragen dauert etwa 15 Minuten. Die Teilnahme an der Studie wie auch die Auswertung der Daten erfolgen anonym.
Zum Forschungsteam um Prof. Dr. Daniel Deimel gehören Studierende, Sozialarbeiter_innen und Gesundheitswissenschaftler_innen des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP). Sie möchten durch die Umfrage ein Bild erhalten, wie Menschen diese besondere Situation erlebt haben und damit umgehen.
Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens sollen dann anhand der Daten auf diese Situation reagieren und entsprechende Angebote entwickeln können.
Die Teilnehmenden werden auch gebeten, Angaben zu ihrer sexuellen Orientierung zu machen. Dies bietet die Möglichkeit, bei der Auswertung eine Subanalyse für die Gruppe der LGBT-Teilnehmenden durchzuführen zu können.
Unterstützt wird das Projekt unter anderem von der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie, der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen und der Deutschen Aidshilfe (DAH), die mit Prof. Dr. Daniel Deimel bereits bei der ersten deutschen Chemsex-Studie zusammengearbeitet hat.
Daten ermöglichen Unter-Auswertung zu LGBT
Dirk Sander, DAH-Fachreferent für schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben, erhofft sich von der Befragung unter anderem Auskunft darüber, ob und inwieweit sich innerhalb der Gruppe der LGBT-Personen bereits bestehende psychische Belastungen und Erkrankungen wie Ängste und Depressionen in der Corona-Krise verstärkt haben.
„LGBT sind eine im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung besonders vulnerable Gruppe“, erklärt Dirk Sander, „doch es gibt wenig vergleichende statische Gesundheitsstudien, in denen auch die sexuelle Orientierung Berücksichtigung findet.“
Umso wichtiger und unterstützenswerter sei daher das Projekt der Katholischen Hochschule in Aachen.
Link zum Online-Fragebogen: http://www.katho-nrw.de/coronaumfrage
(ascho)