HIV in der Partnerschaft

Wenn in einer Partner*innenschaft ein*e Partner*in HIV-positiv ist, ist das dank der Therapien kein Problem für die sexuelle Beziehung und für einen Kinderwunsch: Wenn die HIV-Infektion mit einer antiretroviralen Therapie (kurz ART) behandelt wird und die Viruslast unter der Nachweisgrenze liegt, kann HIV auch beim Sex nicht mehr übertragen werden (Schutz durch Therapie). Menschen mit HIV können dann auch ohne Angst vor einer Übertragung auf ihre Partner*innen oder das Kind Eltern werden, und auch vaginale Entbindungen und Stillen sind möglich.

Solange die Viruslast noch nachweisbar ist, können zum Schutz vor einer Übertragung Kondome/Femidome oder die medikamentöse HIV-Prophylaxe PrEP genutzt werden (kurz für „Prä-Expositions-Prophylaxe“).

Alle drei Methoden (Kondome/Femidome, Schutz durch Therapie, PrEP) bieten einen wirksamen Schutz vor einer HIV-Übertragung. Kondome/Femidome schützen außerdem vor ungewollter Schwangerschaft und senken das Risiko einer Übertragung von Geschlechtskrankheiten.

Da Geschlechtskrankheiten nicht immer Symptome verursachen und Symptome häufig nicht bemerkt oder falsch gedeutet werden, empfehlen wir Menschen mit wechselnden Sexpartner*innen, sich einmal jährlich auf HIV und Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Tripper und Syphilis testen zu lassen. Geschlechtskrankheiten sind heilbar, HIV ist gut behandelbar.

Herausforderungen in der Partnerschaft

Die HIV-Infektion kann eine Beziehung aber vor einige emotionale Herausforderungen stellen. Häufig führen mangelnde Informationen und Angst zu Konflikten. In dieser Stimmung kann es auch zu Vorwürfen und Schuldzuweisungen kommen, vor allem, wenn sich die*der positive Partner*in außerhalb der Beziehung infiziert hat. Hier hilft vor allem, viel und offen zu kommunizieren, sich zu informieren und gegebenenfalls eine Beratungsstelle wie z. B. eine lokale Aidshilfe aufzusuchen. Die meisten Paare kommen dann gut mit der Situation zurecht.

Finden Sie Aidshilfe-Adressen in Ihrer Nähe

Bitte geben Sie einen Ort an, um Ansprechpartner*innen in Ihrer Nähe zu finden.

Andererseits kann es vorkommen, dass sich HIV-Negative nach einem positiven Testergebnis große Sorgen um ihre Partner*innen machen. Hier ist wichtig zu betonen: Mit einer HIV-Infektion kann man heute lange, gut und ohne nennenswerte Einschränkungen leben. Selbst wenn die HIV-Infektion in einem späten Stadium diagnostiziert wird, wirken die Medikamente in der Regel schnell und zuverlässig, sodass sich der Gesundheitszustand schnell stabilisiert. Dieser medizinische Fortschritt sorgt für eine erhebliche Entlastung von Menschen mit HIV und ihren Partner*innen.