Schmerzlicher Verlust: Zum Tod von Robert Kliem

Über 25 Jahre hat Robert Kliem im Berliner HIV-Wohnprojekt „Zuhause im Kiez“, kurz ZIK, mitgewirkt. Am 1. November 2019 ist er überraschend im Alter von nur 58 Jahren verstorben.

Robert Kliem kam 1993, vier Jahre nach der Gründung von „Zuhause im Kiez“ (ZIK), zu dem Projekt für wohnungslose Menschen mit HIV/Aids und anderen chronischen Erkrankungen.

„Robert war maßgeblich für diese Gründungsphase“, sagt ZIK-Geschäftsführer Martin Hilckmann gegenüber aidshilfe.de. „Er war ein Machertyp, der großen Pragmatismus und ungeheure Schnelligkeit an den Tag legte. Niemand hat ZIK so sehr geprägt wie er“, betont Hilckmann. Dass sich das Projekt so gut weiterentwickeln und das heutige Profil gewinnen konnte, sei ein wesentliches Verdienst von Robert Kliem.

Konsequent dem Grundsatz folgend „Housing First“

Als Leiter des Teams Sozialmakler verfolgte der Diplom-Sozialarbeiter und -Sozialpädagoge konsequent den Grundsatz „Housing First“.

Ganz gleich, ob Menschen mit Suchtproblemen, mit psychischen Erkrankungen, HIV/Aids oder chronischer Hepatitis: Ihnen eine adäquate dauerhafte Unterbringung zu verschaffen und damit ein selbstbestimmtes und verantwortungsbewusstes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, sollte das erste Ziel sein. Danach konnten die individuellen Probleme umso besser angegangen werden, sei es durch Schuldnerberatungen, Gesundheitsvorsorge, Beschäftigungsmöglichkeiten oder Suchtgespräche.

Robert Kliem war es über die vielen Jahre erfolgreich gelungen, dafür die passenden Immobilien zu finden – sei es für betreutes Einzelwohnen, Kriseneinrichtungen oder Pflegeappartements. „Robert war unglaublich weit vernetzt, selbstverständlich innerhalb der Aidshilfe-Landschaft, noch wichtiger aber waren seine weitreichenden Kontakte zu Vermieter_innen, Hauseigentümer_innen und Wohnungsbaugesellschaften“, sagt Manrtin Hilckmann.  

Nicht nur um die Beschaffung des Wohnraums kümmerte sich Robert Kliem, gemeinsam mit seinen Kolleg_innen organisierte er auch die Kautionen, die Renovierung der Wohnungen und den Umzug der Bewohner_innen.

Er hat unzähligen Menschen ein Zuhause gegeben

Am 1. November ist er nun völlig überraschend im Alter von 58 Jahren verstorben. Über den schmerzlichen Verlust heißt es von ZIK in einer Traueranzeige:

„Du hast immer das Beste gewollt für jeden.

Du hast immer das Beste gegeben für alle.

Wie sollen wir uns trösten?

Du hast unzähligen Menschen ein Zuhause gegeben.

Du hast ein liebevolles Zuhause in unseren Herzen, für immer ...“

(ascho)