Leitfaden zur Antidiskriminierungsarbeit in Aidshilfen erschienen

Menschen mit HIV werden in ihrem Alltag, sei es im Beruf oder zum Beispiel im Gesundheitswesen, immer wieder mit Diskriminierung und Ausgrenzung konfrontiert.

In welch hohem Maße dies geschieht, zeigten nicht zuletzt die Ergebnisse des Projekts „positive stimmen“.

Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aidshilfen ist es selbstverständlich, sich in solchen Fällen parteiisch für die Belange der Rat und Unterstützung Suchenden einzusetzen und ihre Interessen zu vertreten.

Doch in der Regel werden Aidshilfen nicht automatisch auch als „Antidiskriminierungsstellen“ wahrgenommen. Dies gilt es, so Kerstin Mörsch von der DAH-Kontaktstelle für HIV-bedingte Diskriminierung, zu verändern. Aidshilfen sollten ihre Kompetenzen und Erfolge in diesem Bereich stärker gewichten und auch nach außen sichtbar machen, beispielsweise im eigenen Internetauftritt.

Mit dem jetzt erschienen Leitfaden „Antidiskriminierungsarbeit in Aidshilfen“ wird den Beraterinnen und Beratern vor Ort eine Handreichung mit den wichtigsten Informationen zur Verfügung gestellt. Neben Empfehlungen, wie bei einem Diskriminierungsfall Schritt für Schritt vorgegangen werden kann, enthält das Papier auch wichtige Basisinformation zu Beschwerdewegen.

Juristische Grundlage für viele Beschwerdefälle ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Der Leitfaden erläutert kurz und prägnant, welche Eckpunkte des Gesetzestextes bei der Antidiskriminierungsarbeit im Zusammenhang mit HIV und Aids eine grundlegende Rolle spielen. Darüber hinaus gibt er eine genaue Anleitung, wie man sich in Fällen von Diskriminierung im Gesundheitswesen bei den Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen des jeweils zuständigen Bundeslandes beschweren kann.

Im Anhang finden sich zudem eine Liste mit hilfreichen Adressen sowie Veröffentlichungen und Broschüren, die tiefer in die Thematik gehen.

Ganz bewusst wird der Leitfaden ausschließlich als PDF-Dokument online veröffentlicht: Er kann dadurch stetig erweitert und problemlos aktualisiert werden. Rückmeldungen und Anregungen aus der Beratungspraxis sind deshalb unbedingt erwünscht, sagt Kerstin Mörsch.

(ascho)

Link zum Leitfaden „Antidiskriminierungsberatung in Aidshilfen“