Internetendung .hiv wechselt den Besitzer

Der gemeinnützige Initiative dotHIV hat die Rechte an der Endung „.hiv“ an die US-amerikanische Firma Uniregistry Corp. verkauft. Das haben heute dotHIV und Uniregistry mitgeteilt.

Das US-amerikanische IT-Unternehmen kann demnach die Vermarktung von .hiv besser vorantreiben – bei sehr viel niedrigeren laufenden Kosten. Im für .hiv so interessanten Markt der USA besitze das Unternehmen das ideale Rüstzeug, um das Projekt auf die nächste Stufe zu heben.

Der soziale Zweck der weltweit ersten gemeinnützigen Internetendung bleibt laut dotHIV und Uniregistry voll erhalten, denn das Unternehmen übernimmt die entsprechenden Lizenzverträge mit der Organisation ICANN, die Rechte an Domainendungen ausgibt. Die Vermarktung der „digitalen Roten Schleife soll Spenden für HIV/Aids-Projekte einspielen und das Bewusstsein für HIV fördern.

„Der Verkauf ist eine große Chance für das Projekt: So kann es schneller wachsen und gleichzeitig effektiver wirtschaften – das bedeutet mehr Geld für HIV/Aids-Projekte“, sagt Carolin Silbernagl, Mitbegründerin und Geschäftsführerin von dotHIV.

 „Die soziale Zielsetzung bestimmt, wie wir diese Domain vermarkten und verwalten“, betont auch Frank Schilling von Uniregistry. „Wir garantieren weiterhin: Alle Überschüsse gehen an gemeinnützige Projekte im Feld HIV und Aids.“

Die technische und rechtliche Übergabe sollen zum 1. Dezember abgeschlossen. dotHIV wird den neuen Eigner der sogenannten Top-Level-Domain beratend begleiten.

37.000 Euro für HIV/Aids-Projekte erwirtschaftet

Die Domain hat laut dotHIV eine sechststellige Summe erbracht, die zur Deckung der über Kredite vorfinanzierten Kosten des Projektes eingesetzt wird.

Zugleich kann dotHIV erstmals Spenden ausschütten: Im ersten Jahr sind 37.000 Euro durch Domainregistrierungen zusammengekommen. Das Geld soll der ruandischen Organisation WE-ACTx for Hope zugutekommen, teilte dotHIV mit.

Die Organisation  werde damit über 400 unterernährte HIV-positive Kinder und Jugendliche mit einem hochnährstoffreichem Nahrungszusatz versorgen, damit die Körper der Kinder HIV-Medikamente aufnehmen können.

„Dass wir WE-ACTx for Hope dabei unterstützen können, ihre lebensrettende Arbeit zu tun, ist eine unglaublich wichtige Bestätigung, und eine wunderbare Belohnung für die jahrelange intensive Vorarbeit“, sagt Carolin Silbernagl. „Und das umso mehr, da .hiv erst am Anfang steht.“

Die Domainendung .hiv gibt es seit August 2014. Ein Jahr nach der Markteinführung haben Webseitenbesitzer aus über 35 Ländern sie für ihre Webseite registrieren lassen, darunter auch viele deutsche Unternehmen wie RWE, Otto, Sixt und Paulaner Bräu.

Gemeinnützige Organisationen, die im Feld HIV und Aids aktiv sind, erhalten auch weiterhin ihre .hiv-Adressen kostenlos.

(sho/howi)

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