UNAIDS verzeichnet einen weltweiten Rückgang der HIV-Neuinfektionen

Für die UN-Organisation UNAIDS ist eine Welt ohne Aids keine Utopie mehr

„Dieses Ziel ist keineswegs visionär, sondern tatsächlich möglich“, stellt das Gemeinschaftsprogramm der Vereinten Nationen zu HIV/Aids in seinem heute vorgelegten Jahresbericht fest.

UNAIDS-Direktor Michel Sidibé und seine Mitarbeiter fühlen sich durch einen deutlichen Rückgang der Neuinfektionen in vielen besonders betroffenen Regionen darin bestärkt, dass die Verbreitung von HIV gestoppt werden kann – sofern die weltweiten Anstrengungen nicht nachlassen.

In den besonders stark von der Epidemie betroffenen Ländern südlich der Sahara seien die Fallzahlen seit 2001 bis Ende 2011 um 25 Prozent zurückgegangen. Dies bedeute konkret weltweit 700.000 weniger neuinfizierte Menschen, betonte Michel Sidibé auf der Pressekonferenz in Genf.

Dennoch bleibe das südliche Afrika mit 69 Prozent aller HIV-Positiven weltweit die am stärksten von der Krankheit betroffene Region. Dort sei jeder 20. Erwachsene mit dem HI-Virus infiziert.

Noch deutlicher als in den Ländern südlich der Sahara sei der Rückgang in den am zweitstärksten betroffenen Ländern der Karibik. Hier seien 42 Prozent weniger neue HIV-Fälle registriert worden.

In anderen Regionen hingegen, insbesondere im Nahen Osten und Nordafrika, wurde eine Zunahme der Infektionen von bis zu 35 Prozent gegenüber 2001 verzeichnet.

Sorgen bereitet den Experten auch die medizinische Versorgung in vielen Ländern.

In Afrika hätte durch eine gute und moderne Behandlung der Aidskranken die Sterberate deutlich gesenkt werden können. „Doch rund 6,8 Millionen Menschen, die eine anti-retrovirale Behandlung benötigen, haben weiterhin keinerlei Zugriff auf eine Medikation“, beklagt Sidibé.

Er forderte daher die Weltgemeinschaft auf, die Programme zur Eindämmung von HIV und Aids wie auch die Medikamentenversorgung weiterhin mit aller Entschlossenheit zu fördern. Denn nur so könne das ambitionierte Ziel von UNAIDS erreicht werden, die Ausbreitung der Krankheit bis zum Jahr 2015 zu stoppen.

Darüber hinaus ruft die Organisation in ihrem Jahresbericht dazu auf, die Diskriminierung von HIV-Infizierten zu bekämpfen und deren Menschenrechte zu schützen.

Desgleichen fordert sie, bestehende Restriktionen für Menschen mit HIV, wie beispielsweise Einreiseverbote, aufzuheben.

(sho)

Link zum Jahresbericht von UNAIDS (PDF-Datei)