Gewalttat überschattet "Positive Begegnungen"
In Wolfsburg ist am Sonntag Mittag Europas größte Selbsthilfekonferenz zum Leben mit HIV unter dem Titel „Positive Begegnungen“ zu Ende gegangen.
Am Samstag Nachmittag setzten rund 200 Konferenzteilnehmerinnen und –teilnehmer mit einer Demonstration in der Wolfsburger Innenstadt ein kraftvolles Zeichen gegen Diskriminierung von Menschen mit HIV und die Strafbarkeit der (potenziellen) HIV-Übertragung.
Überschattet wurde die Veranstaltung von einem gewaltsamen Angriff gegen zwei schwule Konferenzteilnehmer in der Wolfsburger Innenstadt. Drei junge Männer gingen auf die beiden mit einem Schlagstock los und verletzten sie unter anderem am Schienbein und am Rücken. Die Polizei konnte die Täter kurz nach der Tat festnehmen.
Dazu sagt Carsten Schatz, Mitglied im Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe: „Diese erschütternde Tat zeigt, wie wichtig es ist, sich mit Veranstaltungen wie dieser in der Öffentlichkeit gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV und besonders stark von HIV betroffenen Gruppen wie schwulen Männern einzusetzen.“
Die Deutsche AIDS-Hilfe und die Wolfsburger Aids-Hilfe betonen, dass die „Positiven Begegnungen“ ansonsten in Wolfsburg sehr freundlich begrüßt wurden.
„Wolfsburg war eine wunderbare Gastgeberstadt, wir sind hier herzlich empfangen worden“, sagt Carsten Schatz, „Politik, Bevölkerung und auch die Medien der Stadt und der Region waren uns gegenüber sehr aufgeschlossen und interessiert. Wir werden auch weiterhin Veranstaltungen wie diese in kleineren Städten durchführen, um die Lebenssituation von Menschen mit HIV ganz bewusst auch abseits der Metropolen zu thematisieren.“
Die Deutsche AIDS-Hilfe hatte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Wolfsburg die Ergebnisse ihrer Studie „positive stimmen“ zur Diskriminierung von Menschen mit HIV vorgestellt.