DAH: 600 Mio. € für den Globalen Fonds sind nicht genug
Berlin (6. Oktober 2010). Die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH) wertet die Zusagen der Bundesregierung auf der aktuellen Geberkonferenz in New York als Teilerfolg: Deutschland hat gestern unter Vorbehalt zugesagt, für die Jahre 2011 bis 2013 – entgegen bisheriger Planungen – insgesamt 600 Mio. € in den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose einzuzahlen.
Tino Henn, Mitglied im DAH-Vorstand:
„Wir begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung zum Globalen Fonds. Die Deutsche AIDS-Hilfe hat zusammen mit vielen anderen Organisationen darauf hingewirkt, dass die Bundesregierung zumindest ihre bisherigen Zusagen einhält. Dennoch hat die Geberkonferenz ihre Ziele nicht erreicht. Die für 2015 angestrebten Millenniumsziele können damit nicht erfüllt werden.“
Silke Klumb, DAH-Geschäftsführerin:
„Die Mittel für den Globalen Fonds müssen deutlich erhöht werden: Expertenschätzungen gehen allein in den kommenden drei Jahren von einer Verdopplung des Finanzbedarfs des Globalen Fonds auf bis zu 20 Milliarden $ aus. Daher muss der 200 Mio. €-Anteil, den Deutschlands pro Jahr für die nächsten drei Jahre unter Haushaltsvorbehalt zugesagt hat, unbedingt steigen. Die USA und Frankreich gehen hier mit gutem Beispiel voran. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auf ihrer Rede vor der UN-Vollversammlung den Globalen Fonds als ein ´multilaterales Instrument´ bezeichnet, ´das sich bewährt hat´, und Unterstützung ´auf hohem Niveau´ zugesagt. An diesen Worten werden wir die Bundesregierung messen.“
Weitere Pressemitteilung der DAH zum Thema:„Rückzug der Bundesrepublik aus dem Globalen Fonds hätte fatale Auswirkungen“
Die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. ist der Dachverband von 125 Aidshilfen und HIV/Aids-Organisationen in Deutschland. Zu den wichtigsten Aufgaben zählt die Aufklärung über HIV/Aids und andere sexuell übertragbare Infektionen. Sie vertritt außerdem die Interessen von Menschen mit HIV/Aids in der Öffentlichkeit sowie gegenüber Politik, Wissenschaft und medizinischer Forschung. Im Auftrag der BZgA spricht die DAH gezielt die gesellschaftlichen Gruppen an, die von HIV/Aids besonders bedroht und betroffen sind – dabei unterstützt und ermöglicht sie Selbsthilfeaktivitäten.