Gipfel der Afrikanischen Union: Hohe Mütter- und Kindersterblichkeit senken

„Wie lässt sich die Mutter-zu-Kind-Übertragung verhindern?“ war ein zentrales Thema auf dem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union vom 25.–27. Juli 2010 in Kampala, Uganda. Bislang hat der „Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria“ 11 Mrd. US-Dollar für Afrika zur Verfügung gestellt, um die Mütter- und Kindersterblichkeit durch HIV, Tuberkulose und Malaria zu senken – so der Direktor des Global Fund, Prof. Michel Kazatchkine. Die Unterstützung müsse aber noch ausgeweitet werden. Aus Sicht des UNAIDS-Direktors Michel Sibidé kann die Mutter-zu-Kind-Übertragung von HIV vollständig gestoppt werden.

Sidibé lobte in diesem Zusammenhang das Engagement der Organisation afrikanischer First Ladys gegen HIV und Aids (OAFLA). Die OAFLA-Vorsitzende, die äthiopische First Lady Azeb Mesfin, forderte ihre „Amtskolleginnen“ auf dem Gipfel dazu auf, auch weiterhin eine führende Rolle im Engagement gegen HIV zu spielen – und die bisher erreichten Erfolge nicht kleinreden zu lassen.

Die Vereinten Nationen haben sich im Jahr 2000 zum Ziel gesetzt, die Sterblichkeit von Kindern bis 2015 weltweit um zwei Drittel und die Müttersterblichkeit um drei Viertel zu senken. In Afrika versterben aber immer noch viele Mütter und Kinder an Aids. Jedes Jahr kommen dort fast 400.000 Kinder mit einer HIV-Infektion zur Welt. Ob sich die Ziele der UN erreichen lassen, hängt deshalb von der Stärke der dortigen Gesundheitssysteme ab.

In Deutschland stellt sich die Situation völlig anders dar – bei rechtzeitiger Diagnose können medizinische Maßnahmen ergriffen werden, um eine Ansteckung des Kindes zu verhindern. Der HIV-Test soll daher allen Schwangeren angeboten werden. Aber geschieht das auch – und wird das Angebot genutzt? Lesen Sie dazu einen Hintergrundbericht in unserem Blog.

(Matthias Herrmann/hs)

Quelle/weitere Informationen:

UNAIDS-Pressemitteilung (englisch)

Globaler Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (englisch)

Organization of African First Ladies against HIV/AIDS

Daten von UNAIDS zur globalen Situation (Ende 2009; englisch)