WHO: Jeden Tag sterben 400 Europäer an Hepatitis B und C
In Europa leben geschätzte 13 Mio. Menschen mit Hepatitis B und über 15 Mio. mit Hepatitis C. Weltweit sterben pro Jahr rund 1,5 Mio. Menschen an Virushepatitis, in Europa sind es etwa 400 täglich.
Dies teilte die Welt-Gesundheitsorganisation (WHO) anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages mit. In den vergangenen vier Jahrzehnten habe es eine signifikante Zunahme der Hepatitis-Infektionen gegeben.
Zwei Drittel der Infizierten leben laut WHO in Osteuropa und Zentralasien. In vielen Ländern Europas sei es versäumt worden, die Weiterverbreitung von Hepatitis-Viren durch gezielte Prävention und Behandlung einzudämmen.
„Diese tragischen Hepatitis-Todesfälle könnten durch einen Stopp der Neuinfektionen und einen verbesserten Zugang zu Tests und zur Behandlung für Infizierte verhindert werden“, erklärte Martin Donoghoe, Leiter des gemeinsamen Tuberkulose-, HIV/Aids- und Hepatitis-Programms des WHO-Regionalbüros Europa.
Konkret bedeute dies: unsichere Bluttransfusionen und Injektionspraktiken stoppen, Kinder gegen Hepatitis B impfen und sicherstellen, dass die am stärksten gefährdeten Gruppen getestet werden und die für eine Behandlung notwendigen Medikamente erhalten. „Die Impfung von Neugeborenen ist die effektivste und sicherste Weg, um eine Mutter-Kind-Übertragung von viraler Hepatitis B zu verhindern“, betonte Donoghoe. Der Impfstoff biete einen lebenslangen Schutz vor Ansteckung.
Die WHO arbeitet derzeit an einer globalen Strategie zur Bekämpfung der Virushepatitis. Durch den ersten Welt-Hepatitis-Gipfel im September in Schottland soll das Thema auf die Tagesordnung der politischen Entscheidungsträger gebracht werden. Bereits im Mai hatten internationale Gesundheitsorganisationen unter Federführung des Europäischen Verbandes der Leberpatienten (ELPA) einen Aktionsplan zu Hepatitis B und C veröffentlicht.
(sho)
Quelle:
WHO-Meldung vom 23. Juli 2015 (in Englisch)