Weltweit über zwei Millionen Koinfektionen von HIV und Hepatitis C

2,4 Prozent der Weltbevölkerung leiden zugleich auch an einer chronischen Hepatitis C-Infektion.

Zu diesem Ergebnis kommt ein von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Auftrag gegebener Bericht. Für die von der Universität Bristol und der London School of Hygiene and Tropical Medicine durchgeführte Erhebung wurden fast 800 Studien aus den Jahren 2002 bis 2015 ausgewertet. „Die Studie zeigt nicht nur, dass Menschen mit HIV ein wesentlich höheres Risiko für eine Hepaptis C-Infektion haben, sie belegt auch die extrem hohe Prävalenz bei Menschen, die Drogen injizieren“, erklärt Philippa Easterbrock vom Globalen Hepatitis-Programm der WHO. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich HIV-Positive mit Hepatitis C infizierten, sei gegenüber HIV-Negativen sechsmal höher, so eine der wesentlichen Ergebnisse der Datenanalyse.

Mit 82,4 Prozent (1,3 Millionen Menschen) sind zudem injizierende Drogengebraucher_innen in besonderem Maße von einer Ko-Infektion betroffen. 6,4 Prozent der Fälle von Doppelinfektionen betreffen Männer, die Sex mit Männern haben. Rund 19 Prozent der registrierten Ko-Infektionen fallen auf Länder in Subsahara-Afrika, 27 Prozent auf Ost-Europa und Zentralasien.

Die Zahlen zeigten, dass es dringend erforderlich sei, Präventionsangebote wie Spritzentauschprogramme und die Opioid-Substitutionstherapie auszuweiten, so der Ko-Autor der Studie Peter Vickerman von der School of Social and Commuity Medicine Bristol. Auch müsse der Zugang zu HIV- und Hepatitis C-Behandlung verbessert werden, um dadurch die Sterberate der Erkrankten sowie die Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren. Die WHO schätzt, dass derzeit 37 Millionen Menschen weltweit mit HIV sowie 115 Millionen mit einer chronischen Hepatitis C-Infektion leben. 

(ascho)