UNAIDS und WHO fordern bessere HIV-Diagnostik weltweit

Mit der gebündelten Kraft weltweit tätiger Organisationen will UNAIDS die Verfügbarkeit diagnostischer Mittel weltweit erhöhen.

Auf der Welt-Aids-Konferenz in Melbourne (AIDS2014) stellte die HIV-Sektion der Vereinten Nationen die „Diagnostic Access Initiative“ vor. Mit dabei sind die Weltgesundheitsorganisation WHO, UNICEF, das staatliche US-Programm PEPFAR, die Clinton Health Access Initiative und die African Society for Laboratory Medicine (ASLM).

Das Thema Diagnostik ist einer der Schwerpunkte der Welt-Aids-Konferenz in Melbourne, die morgen zuende geht. „19 Millionen der 35 Millionen Menschen, die mit HIV leben, wissen nicht, dass sie das Virus haben“, sagt UNAIDS-Direktor Michel Sidibé. „Wenn sie es nicht erfahren, werden sie sterben. Deswegen müssen wir den Menschen erleichtern, sich auf HIV testen zu lassen, damit sie mit einer lebensrettenden Therapie beginnen können.“

Von größter Bedeutung sind nach Auffassung der beteiligten Organisationen auch Tests, mit denen die Zahl der Viren im Blut bestimmt werden kann (so genannte Viruslasttests). Mit ihnen lässtz sich der Erfolg der HIV-Therapie überprüfen, vor allem, wenn die komplizierteren und teureren Tests, welche die Zahl der Helferzellen im Blut messen, nicht zur Verfügung stehen. Ohne solche Tests kann sich HIV nach einiger Zeit wieder unbemerkt im Blut vermehren, wenn das Virus Resistenzen gegen Medikamente gebildet hat. Die Therapie versagt dann und die Menschen werden nach einiger Zeit schwer krank. Zudem ist das Virus ohne wirksame Therapie schon nach kurzer Zeit wieder übertragbar.

„Um die HIV/Aids-Epidemie unter Kontrolle zu bringen, ist es unabdingbar, dass alle Menschen Zugang zu hochwertigen Laborleistungen haben“, sagt die für HIV Verantwortliche Koordinatorin der Vereinigten Staaten. Die Diagnosemittel seien auch unverzichtbar, um den Erfolg der Maßnahmen gegen HIV und Aids in den einzelnen Ländern zu überprüfen.

Die beteiligten Organisationen fordern von der Weltgemeinschaft mehr Mittel für solche Diagnosemittel und von den Herstellern Preissenkungen. Michel Sidibés erklärtes Ziel: Viruslasttests für 5 Dollar.

(howi)