UNAIDS: 35 Millionen Menschen leben mit HIV – 19 Millionen, ohne es zu wissen
Die Diagnose einer HIV-Infektion ist Voraussetzung für eine lebensrettende Behandlung mit HIV-Medikamenten. Viele Menschen haben aber weder Zugang zu einem HIV-Test noch zur Therapie.
Das zeigt der heute vorgestellte „Gap report“ von UNAIDS zu den Lücken in der weltweiten HIV-Prävention und -Versorgung.
Dem Bericht zufolge lebten Ende 2013 schätzungsweise 35 Millionen Menschen mit HIV, von denen rund 13 Millionen Zugang zu HIV-Medikamenten hatten – über 2,3 Millionen mehr als 2012. Unterdessen sank die Zahl der Neuinfektionen auf 2,1 Millionen, den niedrigsten Wert in diesem Jahrhundert. Auch die aidsbedingten Todesfälle gingen um 35 Prozent auf 1,5 Millionen zurück.
UNAIDS-Generalsekretär Michel Sidibé zeigte sich optimistisch: „Wenn wir die HIV-Prävention und -Behandlung bis 2020 weiter intensivieren, sind wir auf einem guten Weg, die Epidemie bis 2030 zu stoppen.“
Um dieses Ziel zu erreichen und niemanden zurückzulassen, müsse aber noch viel geschehen, so der Bericht weiter. Entscheidend seien hier Gruppen mit erhöhtem Risiko, die man in vielen Ländern ignoriere oder durch Diskriminierung und sogar Strafverfolgung am Zugang zu Prävention, Diagnostik, Behandlung und Versorgung hindere.
„Es darf nicht sein, dass der Zugang zu einem HIV-Test über Leben oder Tod entscheidet“, so Sidibé. „Wir müssen die Lücke schließen zwischen denen, die Zugang zur Prävention haben, und jenen, die keinen Zugang haben, zwischen denen, die Schutz genießen, und jenen, die man verfolgt. Wenn wir die von HIV bedrohten und betroffenen Menschen nicht an die erste Stelle setzen und sie zum Teil einer neuen Bewegung machen, werden wir Aids nicht beenden.“
(hs)
Quelle/weitere Informationen
UNAIDS: The Gap Report (2014, PDF-Datei in englischer Sprache)
UNAIDS-Pressemitteilung zum Gap report vom 16.7.2014 (PDF-Datei in englischer Sprache)
UNAIDS: Globale HIV/Aids-Statistik 2014 (Stand: Ende 2013; in englischer Sprache)
WHO: Prävention und Versorgung für die, die sie am dringendsten brauchen! (Meldung auf aidshilfe.de vom 14.7.2014)