Offener Brief fordert Kanzlerin Merkel zum Engagement für LGBT-Rechte auf

Deutsche CSD-Organisationen wünschen sich konkrete Maßnahmen für die Gleichstellung von Homosexuellen und Transgender sowie klare Worte gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben weltweit.

Die Unterzeichner des offenen Briefes, darunter auch zahlreiche Künstler, Politiker und LGBT-Aktivisten, ermahnen Merkel, „nicht tatenlos zuzusehen, wenn Menschen aufgrund ihrer Sexualität in ihrer Heimat verfolgt, misshandelt, inhaftiert oder sogar getötet werden“.

Die Menschenrechtsverletzungen in Uganda oder im Olympia-Gastgeberland Russland seien lediglich aufsehenerregende Beispiele für staatlich gelenkte Maßnahmen gegen Schwule, Lesben und Trans*-Menschen. Mit großer Sorge werde beobachtet, dass sich in vielen Ländern der Welt die Situation dieser Bevölkerungsgruppen durch diskriminierende Gesetze und gesellschaftliche Ressentiments verschärfe.

Von der Kanzlerin werden nicht nur klare Worte gegen die rechtliche, politische und gesellschaftlicher Diskriminierung erwartet. Ebenso solle sie darauf hinwirken, dass bedrohten Menschen unbürokratisch politisches Asyl gewährt werde.

Die Verfasser des offenen Briefes weisen zugleich darauf hin, dass man auch in Deutschland noch weit von einem vorbehaltlosen Umgang mit LGBT entfernt sei. „Wir sind daher stark von den im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Äußerungen bezüglich der Gleichbehandlung dieser Bevölkerungsgruppe enttäuscht“, heißt es in dem Schreiben.

In einem weiteren Brief werden das Internationale Olympische Komitee (IOC) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit Nachdruck aufgefordert, vor und während der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi klare Worte im Sinne des Olympischen Gedankens zu finden und darauf hinzuwirken, dass Lesben, Schwule und Trans*-Menschen zu ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität stehen können. „Machen Sie deutlich, dass eine Partnerschaft mit dem IOC und dem DOSB kompromisslos mit dem Einsatz und dem Sicherstellen von Menschenrechten einhergeht. Sehen Sie nicht tatenlos zu.“

(ascho)

 

Offener Brief an Bundeskanzlerin Merkel

Offener Brief an das Internationale Olympische Komitee (IOC) und den Deutsche Olympische Sportbund (DOSB)