Ständige Impfkommission empfiehlt HPV-Impfung für alle Jungen von 9 bis 14
Bereits seit 2014 wird die HPV-Impfung für Mädchen von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Ab dem Sommer soll die Empfehlung zum Schutz vor bestimmten, Krebs und Feigwarzen auslösenden HPV-Stämmen auch für Jungen gelten. Eine Nachholimpfung wird bis zum Alter von 17 Jahren empfohlen.
Dies hat die Ständige Impfkommission (STIKO) Anfang Juni beschlossen.
Die Empfehlung gilt ab der Veröffentlichung der Empfehlungen 2018/2019 im Epidemiologischen Bulletin 34/2018, das Ende August erscheinen soll.
HPV-Impfung: Empfehlung gilt ab dem Sommer
Anschließend hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) drei Monate Zeit, um die Aufnahme in die Schutzimpfungsrichtlinie zu prüfen. Sie regelt die Kostenübernahme von Impfungen durch die gesetzlichen Krankenkassen. Einzelne Kassen zahlen bereits jetzt HPV-Impfungen auch für Jungen.
HPV steht für Humanpapillom-Viren (auch Humane Papilloma-Viren). Sie werden hauptsächlich beim Sex übertragen. Deshalb sollte eine Impfung möglichst vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen.
Einige HPV-Stämme verursachen Feigwaren, kleine warzenartige Wucherungen im Genital- und Analbereich, seltener auch im Mund. Andere HPV-Stämme sind maßgeblich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs sowie Mund-Rachen-Krebs beteiligt.
Impfung möglichst vor dem ersten Sex
Laut Professor Harald zur Hausen aus Heidelberg gehen pro Jahr in Deutschland etwa 1000 Krebsfälle bei Männern auf das Konto von HPV. Dies erklärte er in einem Interview mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum.
Bei Menschen mit HIV kommen HPV-Infektionen und Feigwarzen häufiger vor, und sie sind oft mit mehreren HPV-Typen gleichzeitig infiziert. Menschen mit HIV sollten sich mindestens einmal jährlich auf Vorstufen von Analkrebs untersuchen lassen beziehungsweise die Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs in Anspruch nehmen.
(hs)
Weitere Informationen:
Infos zu HPV auf aidshilfe.de: https://www.aidshilfe.de/feigwarzen-hpv