Hans-Peter-Hauschild-Preis für das Dortmunder Drogenprojekt „kick“
Der Hans-Peter-Hauschild-Preis 2013 für besondere Verdienste um die strukturelle HIV-Prävention geht an die Gesundheitsmediatoren der Dortmunder Drogenhilfeeinrichtung „kick“.
Die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung wurde am Freitagabend im Rahmen der Gala zum 30-jährigen Bestehen der Deutschen AIDS-Hilfe in Berlin verliehen. Barbara John, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, würdigte in ihrer Laudatio das außergewöhnliche Drogen-Präventionsprojekt.
Viele der in Dortmund lebenden Drogenkonsumenten sind als Spätaussiedler aus einem der Nachfolgestaaten der Sowjetunion gekommen. Sie verfügen meist nur über geringe Deutschkenntnisse, sind häufig isoliert und misstrauisch gegenüber Behörden und haben oft keinerlei Kontakt zum Drogenhilfesystem.
Um diese Gruppe von Drogengebrauchern zu erreichen, hat „kick“ im Oktober 2010 damit begonnen, mobile Gesundheitsmediatoren auszubilden. Ihnen gelingt es, durch persönlichen Kontakt Vertrauen aufzubauen, um dann über die Möglichkeiten zum Schutz vor Hepatitis und HIV zu beraten und auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Ein als „Gesprächsaufhänger“ entwickelter russischsprachiger Flyer zum Thema Safer Use hat sich bereits so gut bewährt, dass er mittlerweile sogar in der Ukraine Verwendung findet.
Mit dem Hans-Peter-Hauschild-Preis werden seit 2011 Einzelpersonen oder Projekte für besondere Verdienste in der strukturellen Prävention geehrt. 2011 ging die Auszeichnung an Peter Lechl, den Initiator des Münchner Vereins „Projekt Information“, im vergangenen Jahr an das Café Karussell, das schwule Seniorenprojekt im offenen Szenetreff Switchboard der AIDS-Hilfe Frankfurt.
(sho)
Weitere Informationen
Website der Dortmunder Drogenhilfe-Einrichtung kick
Homepage von Dr. Hans Peter Hauschild
Informationen zu Hans Peter Hauschild auf der Seite des Projekts „Denk Mal PositHIV"