First Lady von Panama besucht Deutsche AIDS-Hilfe
Die UNAIDS-Sonderbotschafterin Lorena Castillo de Varela engagiert sich gegen Diskriminierung von HIV-Positiven und will mehr Menschen den HIV-Test ermöglichen
Illustrer Besuch in der Bundesgeschäftsstelle der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH): Lorena Castillo de Varela, First Lady von Panama, informierte sich heute über HIV-Prävention und Aidshilfe-Arbeit in Deutschland. Als Sonderbotschafterin von UNAIDS für Lateinamerika setzt sie sich insbesondere gegen Diskriminierung von Menschen mit HIV und den besonders stark betroffenen Gruppen ein.
Einen Schwerpunkt des gut einstündigen Gespräches mit DAH-Vorstand Winfried Holz, Geschäftsführerin Silke Klumb und mehreren Fachreferent_innen bildete die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen staatlichen Stellen und der Deutschen AIDS-Hilfe als Selbsthilfeorganisation in der HIV-Prävention.
De Varela interessierte sich dann besonders für Antidiskriminierungsarbeit, etwa die Welt-Aids-Tags-Kampagne #positivzusammenleben, die die Deutsche AIDS-Hilfe gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG), der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) gestaltet, sowie unsere Präventionsarbeit für Männer, die Sex mit Männern haben.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Frage, wie man Menschen zum HIV-Test befähigen kann. Denn viele HIV-Positive wissen nichts von ihrer Infektion. Das gilt in Panama noch mehr als in Deutschland.
„Viele können sich nicht einmal die Fahrkarte zur Teststelle leisten“, erklärte de Varela. Die größte Hürde ist aber – wie überall auf der Welt – Angst vor Ablehnung im Fall eines positiven Testergebnisses.
Lorena Castillo de Varela war in Panama früher eine renommierte Fernsehjournalistin. Als ihr Mann Juan Carlos Varela Präsident wurde, verschrieb sie sich ganz sozialen Aufgaben. „Es ist eine Ehre, denen eine Stimme zu geben, die keine Stimme haben“, sagte sie im Gespräch bei der Deutschen AIDS-Hilfe über Menschen mit HIV und in Panama besonders stark betroffene Gruppen wie schwule Männer und Trans*-Menschen.
In Lateinamerika lebten im Jahr 2014 1,7 Millionen Menschen mit HIV, 87.000 infizierten sich neu. In Panama liegt die HIV-Rate bei 0,9 Prozent (zum Vergleich: in Deutschland bei 0,1 Prozent). In dem Vier-Millionen-Einwohner-Staat leben 17.000 Menschen mit HIV. Es ist in Lateinamerika das am stärksten von HIV betroffene Land.
(howi)