EU-Offensive zur Verbesserung der HIV-Prävention abgeschlossen

Mit einer Fachkonferenz in Berlin ist am Mittwoch in das internationales Mammutprojekt „Quality Action – Improving Quality in HIV Prevention“ zu Ende gegangen.

In den vergangenen drei Jahren wurden in diesem Projekt mehr als 300 Mitarbeiter_innen und Aktivist_innen von Präventionseinrichtungen, HIV-Selbsthilfe-Organisationen und Aidsprojekten aus den europäischen Mitgliedstaaten in der Anwendung von Instrumenten der partizipativen Qualitätsentwicklung (PQ) geschult.

Rund 140 Teilnehmer_innen aus 26 europäischen Ländern haben auf der Abschlusskonferenz ihre Erfahrungen ausgetauscht und die weitere Zusammenarbeit in dem neu entstandenen Netzwerk diskutiert. „Die Konferenz hat sehr beeindruckend gezeigt, dass das Projekt in den letzten drei Jahren eine umfassende Mobilisierung von Akteur_innen im HIV-Bereich zum Thema Qualitätsentwicklung erreicht hat“, sagt Carolin Vierneisel, Koordinatorin der „Quality Action“ im Verband der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH). Vor allem die Vertreter_innen von Nicht-Regierungsorganisationen hätten in der Konferenz wie auch bei der Projektumsetzung eine prägende Rolle gespielt.

„Jetzt geht es darum, den Ansatz der Qualitätsentwicklung anhand der Charta und der Policy-Empfehlungen, die auf der Konferenz verabschiedet wurden, auch auf gesundheitspolitischer Ebene zu etablieren und Wege zu finden, die eine Zusammenarbeit der Praktiker_innen ermöglichen“, erklärt Vierneisel.

„Die Erfahrungen zeigen, dass es nicht das eine Qualitätssicherungsverfahren gibt, das sich auf alle Interventionen und Aktivitäten in der Prävention anwenden lässt. Es sind unterschiedliche Instrumente erforderlich, die spezifische Kontexte und Zielgruppen berücksichtigen, um den Anforderungen im Praxisalltag gerecht zu werden“, betonte Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), anlässlich der Abschlusskonferenz. Die BZgA gehörte neben dem europäischen Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation, der Deutschen AIDS-Hilfe und UNAIDS zu den über 40 Partnerorganisationen, die das EU-Projekt „Quality Action – Improving Quality in HIV Prevention“ gemeinsam initiiert hatten.

Bei der „Quality Action“ kamen über 80 verschiedene wissenschaftlich erprobte Methoden zum Einsatz, mit denen die neu ausgebildeten Fachkräfte nun die Chancen, Stärken und Schwächen der eigenen Arbeit besser erkennen, deren Qualität verbessern und erreichte Erfolge sichern oder sogar ausbauen können.

(ascho)

Weiterführende Beiträge zur „Quality Action“ auf magazin.hiv:

„Quality Action – Das Richtige machen“ – Interview mit Karl Lemmen

„Erfolg und Qualität sind planbar“ – Interview mit Holger Pauly

Link zur englischsprachigen Webseite von „Qualitiy Action“