Deutsch-Österreichischer AIDS-Kongress: HIV-Community-Preis für Aidshilfeprojekte
In Innsbruck wurden am 12. Juni 2013 die Projekte „Die Gesundgärtner“ der Hannöverschen AIDS-Hilfe und „Café Afrika“ der AIDS-Hilfe Hamburg mit dem Förderpreis ausgezeichnet.
Der Förderpreis der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG), der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH), der Deutschen Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter (dagnä) und von Janssen wurde in diesem Jahr erstmals verliehen. Das Preisgeld von insgesamt 12.000 Euro wird je zur Hälfte von dagnä und Janssen gestiftet.
27 Initiativen aus ganz Deutschland und Österreich hatten sich beworben. „Mit dem Preis wollen wir Leuchtturmprojekte fördern, die direkt vor Ort die Lebensumstände für Menschen mit HIV verbessern”, erläutert DAH-Geschäftsführerin. Die Jury habe sich entschlossen, „mit dem Preis in diesem Jahr zwei besonders herausragende Ideen zu unterstützen”, so Klumb.
Im Projekt „Gesundgärtner“ bewirtschaften Aidshilfe-Klient(inn)en – darunter Migranten, Drogengebraucher und sozial Benachteiligte – gemeinsam mit Ehrenamtlichen einen Schrebergarten in einer traditionellen Kleingartenkolonie in Hannover. „HIV-Positive verschiedener Betroffenengruppen zu gemeinsamen Erfahrungen und praktischem Nutzen zusammenzubringen, zu Selbsthilfe und Schritten in die Öffentlichkeit zu ermuntern – für uns ein ideales Leuchtturmprojekt und leicht in anderen Städten umsetzbar“, kommentierte Juror Manfred Müller.
In Hamburg hat man mit dem „Café Afrika“ einen Ort geschaffen, wo sich Menschen afrikanischer Herkunft über HIV/Aids und sexuelle Gesundheit wie auch persönliche Dinge austauschen können. Das Café wird von einem Sozialpädagogen mit Migrationshintergrund geleitet, unterstützt wird er von 16 Ehrenamtlichen, die verschiedene afrikanische Sprachen sprechen. „Wir finden es eindrucksvoll, wie hier Menschen aus verschiedenen afrikanischen Communitys zusammenkommen und an das Versorgungs- und Selbsthilfesystem in Deutschland andocken können. Das Hamburger Projekt ist zukunftsweisend und mit Sicherheit auch noch viele Jahre notwendig“, begründete Jurorin Kelly Cavalcanti die Preisvergabe.
Mit dem HIV-Community-Preis wollen die Initiatoren nachahmenswerte Ideen fördern, die die frühzeitige Diagnose von HIV-Infektionen sowie die Versorgung und soziale Integration von HIV-Positiven unterstützen. Er richtet sich unter anderem an Vereine, Verbände, Selbsthilfeorganisationen und medizinische Einrichtungen und wird alle zwei Jahre ausgelobt.