DAH fordert sofortigen Stopp der Aids-Kampagne mit Hitler-Spot
Berlin, 08.09.2009. Die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH) fordert den sofortigen Stopp der Kampagne "Aids ist ein Massenmörder - schütz dich selbst", die von der Hamburger Werbeagentur "das comitee" für den Regenbogen e.V. entwickelt wurde.
Es ist eines der schlimmsten Kampagnen seit dem Ausbruch der HIV-Epidemie. So wird in einem Spot der Diktator Adolf Hitler beim Geschlechtsverkehr mit einer Frau gezeigt. Dieser Spot soll u.a. im Fernsehen und im Kino gezeigt werden.
Dazu erklärt Carsten Schatz, Mitglied im Bundesvorstand der DAH:
"Die Deutsche AIDS-Hilfe verurteilt den Spot des Vereins Regenbogen auf das Schärfste. Wir fordern den sofortigen Stopp der Kampagne. Dieser widerliche Spot mit einem Adolf-Hitler-Imitator verhöhnt alle Opfer des Nationalsozialismus und setzt HIV-positive Menschen mit Massenmördern gleich. Das äußerst provozierende Video setzt auf dumpfe Angst. Diese Kampagne schadet der HIV-Prävention, sie hat keine Botschaft, wie man sich vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen schützen kann. Gerade für Jugendliche und junge Erwachsene ist sie völlig ungeeignet.
Wir fordern die Medien und Kinobetreiber auf, diese Kampagne nicht auszustrahlen. Unser Appell geht auch an die Gesundheitspolitiker, sich von dieser Kampagne zu distanzieren. Dem Verein Regenbogen sollte die Gemeinnützigkeit aberkannt werden, da es hier offensichtlich um Panikmache auf dem Rücken von Menschen mit HIV und Aids geht. Wir prüfen rechtliche Schritte gegen den Verein. Die prominenten Unterstützerinnen und Unterstützer des Regenbogen e.V. sollten sich fragen, ob sie ihren guten Namen für eine solche Kampagne hergeben wollen - wir fordern sie auf, sich zu distanzieren."
Dr. Dirk Sander, Referent für strukturelle Prävention der DAH:
"Aus fachlicher Sicht ist dieses Kampagne im Hinblick auf die angegebenen Ziele wirkungslos, überflüssig und kontraproduktiv. Es geht hier nur um billige Effekthascherei - allerdings auf besonderes ekelerregende und infame Weise. Der Spot ist eine fürchterliche Diskriminierung und Stigmatisierung von HIV-positiven Menschen. Die erfolgreiche HIV-Prävention der Deutschen AIDS-Hilfe (www.aidshilfe.de, www.iwwit.de) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA (www.machsmit.de) informiert sachlich über die Gefahren einer HIV-Infektion und motiviert zum Schutz mit Kondomen.
Unsere Kampagnen arbeiten mit alters- und zielgruppengerechten Botschaften und wirksamen Präventionsmaßnahmen, die Menschen mit und ohne HIV unterstützen, sich und andere vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen."
Unterstützen Sie die Präventionsarbeit der DAH - Spendenkonto:
Deutsche AIDS-Hilfe e.V., Kto.-Nr. 220 220 220, BLZ 100 500 00 (Berliner Sparkasse).
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Internationales Civil Society Forum fordert Gesundheitsministerin Schmidt in einem offenen Brief auf, die "Kampagne" zu verhindern. (Quelle: EATG)
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