Berlin will Aids bis 2030 beenden – unter anderem mit dem neuen Checkpoint BLN
Noch im Herbst 2018 soll in Berlin-Neukölln das bundesweit einzigartige Projekt Checkpoint BLN rund um die Prävention, Diagnostik und Behandlung von HIV und anderen Geschlechtskrankheiten an den Start gehen.
Ratsuchende sollen dort Beratung, medizinische Versorgung durch spezialisierte HIV-Ärzt_innen, HIV-Tests und Impfungen nutzen können, zum Beispiel gegen Hepatitis A und B.
Auch die HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP, „Pillen zum Schutz vor HIV“) soll der Checkpoint BLN anbieten – für Bedürftige kostenlos.
Zielgruppe sind vor allem Männer, die Sex mit Männern haben, und trans* Menschen.
Checkpoint BLN: Beitrag zur Erreichung der 90-90-90-0-Ziele
Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kolat erklärte: „Wir wollen, können und werden Aids bis zum Jahr 2030 beenden.“
Berlin ist Mitglied der Fast-Track-Cities-Initiative. Das Bündnis von mittlerweile fast 100 Städten hat ein gemeinsames Ziel – 90-90-90-0:
90 Prozent der HIV-Infizierten sollen von ihrer Infektion wissen, davon 90 Prozent in Behandlung sein und davon wiederum 90 Prozent eine Viruslast unter der Nachweisgrenze haben, sodass HIV selbst beim Sex ohne Kondom nicht mehr übertragen werden kann („Schutz durch Therapie“). Die Null steht für null Diskriminierung von Menschen mit HIV.
„Diese Schwellenwerte haben wir schon fast erreicht“, so Dilek Kolat. Der Checkpoint werde eine wichtige Säule der Strategie gegen Aids sein.
Betrieben wird der Checkpoint BLN von der Schwulenberatung Berlin und der Berliner Aids-Hilfe gemeinsam mit niedergelassenen HIV-Ärzt_innen. Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung stellt dafür im Rahmen der Fast-Track-Cities-Initiative insgesamt 2,15 Millionen Euro in den Jahren 2018 und 2019 zur Verfügung.
(hs)
Quelle: Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung vom 31.08.2018
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