Auszeichnung für Fortbildungsprojekt „Let’s talk about Sex“
Die Präsentation des von der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) geleiteten Fortbildungsprojekts für Medizinstudierende „Let’s talk about Sex“ wurde auf der diesjährigen Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) als „überzeugendster Beitrag zur unmittelbaren Patientenversorgung“ ausgezeichnet.
Projektleiter Steffen Taubert, der das Kommunikationstraining am vergangenen Sonnabend in Münster vorstellte, nahm den Preis, bestehend aus einer Urkunde und einem Fahrrad, von Dr. Hendrik Friedrichs, Leiter des Scientific Boards der GMA-Tagung, entgegen.
Im Rahmen des gemeinsam mit der Deutschen Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter (dagnä), der Deutschen STI-Gesellschaft (DSTIG), der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entwickelten Fortbildungsprogramms „Let’s talk about Sex – HIV/STI-Prävention in der Arztpraxis“ bietet die DAH seit 2010 Workshops und Seminare für Ärzt_innen an – mit dem Ziel, die Kommunikation über Sexualität und sexuelle Gesundheit im Arzt-Patient-Gespräch zu verbessern.
„Let’s talk about Sex“ – Strategien für das Arzt-Patient-Gespräch
Das modulare Fortbildungsangebot bietet die Möglichkeit, lösungsorientierte Kommunikationsstrategien kennenzulernen, Kommunikationsbarrieren abzubauen und in Kleingruppen ein sensibles und zugewandtes Gesprächsverhalten einzuüben. Darüber hinaus vermitteln die Veranstaltungen Grundwissen zur Diagnostik von HIV und anderen Geschlechtskrankheiten, zum Stand der HIV-Forschung sowie zum Leben mit HIV.
Seit 2013 sind zudem Workshops für Medizinstudierende Teil des Programms von „Let’s talk about Sex“. Durch Erfahrungen an der Berliner Charité und in enger Kooperation mit dem HIV-Center der Uni-Klinik Frankfurt am Main entstand ein praxisorientiertes Fortbildungsmodul, das mittlerweile auch in der nationalen Datenbank für medizinische Lehrinhalte (LongKomm) enthalten ist. Für die Auswertung des Lehrerfolges erhielt Dr. Annette Haberl stellvertretend für die Uni Frankfurt 2015 den Hector-Preis des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses (DÖAK).
In Berlin und Frankfurt ist das Kommunikationstraining als Pflichtbestandteil in die Lehre integriert. Andere Hochschulen, zum Beispiel in Köln, Rostock und Mainz, bieten das Ausbildungsmodul den Studierenden im Rahmen ihres Wahlpflichtangebots an.
Unterstützt wird das Projekt vom Verband der privaten Krankenversicherung (PKV).
(Christina Laußmann)
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