Aidshilfen unter Druck

Trotz Normalisierung rechtspopulistischer und rechtsextremer Positionen und rechter Einflussnahme auf die Förderung wollen Aidshilfen sichere Orte für marginalisierte Communitys bleiben.

Die Normalisierung rechtspopulistischer und rechtsextremer Positionen schreitet weiter voran. Laut der aktuellen Leipziger Autoritarismus-Studie stimmen immer mehr Menschen rassistischen und antisemitischen Aussagen zu. Zudem zeigt sich bei fast 40 % der Befragten manifeste Transfeindlichkeit, antifeministische Tendenzen sind verbreitet.

Auch viele Aids- und Drogenhilfen spüren diese Entwicklungen ganz direkt. Mitarbeitende der Jugendarbeit berichten von queerfeindlichen Äußerungen einzelner Jugendlicher. In der Beratungsarbeit erleben Kolleg*innen, dass sich Klient*innen häufiger klar als rechts zu erkennen geben und etwa Migrant*innen und Geflüchtete diffamieren. CSDs werden vermehrt von Rechtsextremen angegriffen, auch Aidshilfen werden attackiert.

Die DAH-Mitgliedsorganisationen treibt außerdem die Frage um, was die zunehmende rechte Einflussnahme für ihre Förderung bedeutet – und schon jetzt kämpfen einige um die Finanzierung ihrer Arbeit. Zugleich sieht sich der Aidshilfe-Verband in der Verantwortung, klar gegen rechts Position zu beziehen: bei Aktionen wie WirSindDieBrandmauer oder mit eigens entwickelten Kampagnen.

Nicht zuletzt geht es auch darum, den Menschen, die an den gesellschaftlichen Rand gedrängt werden, zu zeigen: Wir bleiben für euch ein sicherer Ort.

Auf dieser Seite sammeln wir Beiträge dazu, wie Aidshilfen unter Druck gesetzt werden und wie sich dagegen wehren.

Foto von Gottfried Dunkel mit Materialien der Kampagne "Helferzellen gegen rechts"

Gottfried Dunkel © DAH | Bild: Johannes Berger

Die Demokratie braucht viele Helferzellen

Die Positiven-Selbsthilfe NRW POSITHIV HANDELN reagiert auf die zunehmende Ausbreitung und Normalisierung rechtspopulistischer und rechtsextremer Bewegungen in Deutschland mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne. Was hinter dem Slogan „HELFERZELLEN GEGEN RECHTS – DEMOKRATIE LEBEN – POSITHIV HANDELN“ steht, erläutert Gottfried Dunkel, Mitarbeiter der Aidshilfe NRW im Bereich Positive Selbsthilfe/Empowerment für Menschen mit HIV (Beitrag auf magazin.hiv vom 6. November 2024).

Unsozial, rassistisch, menschenverachtend: Was will die AfD?

Vor den Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen im September 2024 haben wir uns mit dem Programm der AfD und den Worten und Taten führender AfD-Politiker*innen beschäftigt – insbesondere mit Blick auf den sozialen Bereich (Beitrag auf magazin.hiv vom 27. August 2024).

© Renate Chueire | DAH

Transhass als Motor des Rechtsrucks

Trans Menschen werden immer mehr zur Zielscheibe eines rechten Populismus, von BSW über Trump bis Putin. Mine Pleasure Bouvar hat für uns die Strategien der internationalen Anti-Gender-Bewegung zur Verbreitung von Transhass, Transmisogynie und antisemitischen Verschwörungsnarrativen analysiert (Beitrag auf magazin.hiv vom 15. August 2024).

Aidshilfen und der Rechtsruck: Wir bleiben ein sicherer Ort!

Vor der Europawahl und den Landtagswahlen 2024 haben wir in Momentaufnahmen aus Brandenburg, Berlin, Sachsen und Thüringen gezeigt, wie Mitgliedsorganisationen der Deutschen Aidshilfe den gesellschaftlichen Rechtsruck spüren und wie sie darauf reagieren (Beitrag auf magazin.hiv vom 3. Juni 2024).