Die Kassenfinanzierung der  PrEP ist ein Meilenstein der HIV-Prävention: Eine weitere Möglichkeit, sich vor HIV zu schützen, wird leichter zugänglich  unabhängig vom Geldbeutel. Auf dieser Seite informieren wir über die neue Situation. Weitere Infornationen zur PrEP stehen auf unserer Themenseite.

Information in English 

Die PrEP auf einen Blick

  • Die PrEP schützt zuverlässig vor einer HIV-Infektion. Die Einnahme eines Medikaments verhindert, dass HIV sich im Körper festsetzen kann, wenn man damit beim Sex in Berührung kommt. (PrEP = Prä-Expositionsprophylaxe = Vor-Kontakt-Vorsorge)
  • Ab dem 1.9. 2019 zahlen die gesetzlichen Krankenkassen für das Medikament und die erforderlichen Begleituntersuchungen. 
  • Die PrEP wird viele HIV-Infektionen verhindern – laut einer Studie in Deutschland bis 2030 rund 21.000.
  • Mit der PrEP gibt es jetzt drei Methoden, sich vor HIV zu schützen. Die anderen beiden: Kondome und die Schutzwirkung der Medikamente, die HIV-positive Partner_innen einnehmen. Jeder Mensch kann wählen – je nach persönlichen Erfordernissen und Situation.
  • Zur PrEP gehört die medizinische Begleitung in einer HIV-kompetenten Praxis. Regelmäßige medizinische Checks gewährleisten die sichere Anwendung. Andere Infektionen können so frühzeitig erkannt und behandelt werden. 
blaue Pille und ein Glas Wasser

Die PrEP ist eine Schutzmethode für Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko. Für diese Menschen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten.

Wie man die PrEP bekommt und durchführt steht auf unserer Themenseite

Antworten auf individuelle Fragen geben die Beratungsangebote der Deutschen Aidshilfe. Unsere Online-Beratung bietet im September PrEP-Sprechstunden per Chat an. Bei unserem Gay Health Support können sich schwule und bisexuelle Männern täglich von 17-20 Uhr im Chat Informationen und Rat holen.

Themenseite zur PrEP

Studien und Fakten zur PrEP

Die PrEP bietet zuverlässigen Schutz vor HIV. Das ist durch wissenschaftliche Studien bewiesen.

Auch in der Praxis zeigt sich: Wo die PrEP zusammen mit anderen Schutzmethoden vor HIV, mit leicht erreichbaren Testangeboten und guter Behandlung in großem Umfang eingesetzt wird, sinkt die Zahl der HIV-Neuinfektionen deutlich. Beispiele sind London, San Francisco, New York oder Australien.

Zusammen mit den HIV-Schutzmethoden Kondome/Femidome und Schutz durch Therapie ist die PrEP ein wichtiges weiteres Instrument, um Aids zu beenden und die HIV-Epidemie zu stoppen.

Ausführliche Infos zu Wirkungsstudien

Mitmachen und Weitersagen

In unserem Materialbereich stellen wir das #PrEPistDa-Logo und animierte Online-Banner in verschiedenen Formaten zum Download zur Verfügung. Sie können für Webseiten oder auch Social-Media lizenzfrei genutzt werden – natürlich gerne mit Verlinkung nach aidshilfe.de/prepistda.

Materialien runterladen

„Die Kassenzulassung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, Zugang zur PrEP für alle zu schaffen, die von ihr profitieren könnten. Jetzt geht es darum sicherzustellen, dass unsere Strukturen – sowohl im ländlichen Bereich als auch in den Städten – den Bedarf decken können.“

Nicholas Feustel, PrEP-Aktivist, aktiv auch bei www.prep.jetzt

Einblicke von PrEP-Nutzer_innen

Ganz unterschiedliche Menschen schützen sich mit der PrEP vor HIV. Hier berichten eine Reihe von Menschen, warum sie sich für die PrEP entschieden haben und welche Erfahrungen sie machen. 

HIV-PrEP für Frauen

Frau sitzt am See

Miriam nutzt die PrEP, um sich vor HIV zu schützen. Sie sagt: „Die PrEP ist für mich Mittel zum selbstständigen Schutz meiner sexuellen Gesundheit, unabhängig von Männern oder Partnern.“

Zum Interview auf magazin.hiv

Ein PrEP-Aktivist erzählt

Emanuel ist seit langem PrEP-Aktivist und unter anderem bei der Gruppe prep.jetzt aktiv. Im Interview zu seinen Erfahrungen mit der PrEP erzählt er, wie sich sein Sexleben verändert hat: „Mit der PrEP war es mir möglich, eine Nähe und Intimität zuzulassen und zu fühlen, die ich bisher nicht von mir kannte.“

Zum Interview auf magazin.hiv

PrEP als Teil von Safer Sex 3.0

Alex nutzt die PrEP, weil er damit den Schutz vor HIV in der eigenen Hand hat. Das hilft ihm, beim Sex zu entspannen und den Kopf abzuschalten. Mehr Menschen sollten von der Möglichkeit wissen.

Daher engagiert sich Alex bei unserer schwulen Präventionskampagne ICH WEISS WAS ICH TU und ist Teil von „Safer Sex 3.0: Meine Wahl. Dein Respekt.“.

Die Aktion stellt die drei Schutzmethoden vor HIV, also Kondome, PrEP und Schutz durch Therapie, nebeneinander und wirbt dafür, eine für sich passende Wahl zu treffen und Entscheidungen der Anderen zu respektieren. 

Safer Sex 3.0 auf IWWIT

Expertenvideo zur PrEP

Dr. Axel Baumgarten ist HIV- und PrEP-Experte und Vorsitzender der Deutschen Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter (dagnä). Im Interview beantwortet er Fragen wie „Was ist die PrEP genau?„, „Wie sieht es mit Nebenwirkungen aus?“ oder „Wann zahlt die Kasse?“.

Dies ist ein Platzhalter für das Video von "https://youtu.be/J2ocha6yAAk". Durch Aktivierung stimmen Sie einer Verbindung mit dem Streamingdienst zu. Hierbei können eventuell personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse) übertragen werden. Es wird zusätzlich ein Cookie auf Ihrem Gerät gespeichert, bis Sie Ihren Browser geschlossen haben. Weitere Informationen gibt unsere Datenschutzerklärung.

PrEP-Leitfaden

Unsere Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU hat einen PrEP-Leitfaden für cis und trans* Männer entwickelt, die Sex mit Männern* haben.

Leitfaden runterladen

Oft gestellte Fragen

Die Einführung der Kassenfinanzierung der PrEP ist ein Meilenstein für die HIV-Prävention. Sie wirft zugleich Fragen auf. Auf einige gehen wir an dieser Stelle ein. Konkrete Fragen zur Verschreibung und Anwendung klären wir auf unserer Themenseite zur PrEP.

Warum zahlt die Krankenkasse für die PrEP?

Damit alle Menschen Zugang zur PrEP haben, die sie brauchen und damit eine optimale medizinische Durchführung und Begleitung gesichert ist. Manche Menschen waren bisher nicht ausreichend vor HIV geschützt, weil sie sich PrEP nicht leisten konnten oder noch nicht davon wussten. Die Krankenkassenfinanzierung wird ihnen Zugang ermöglichen und so viele Tausend HIV-Infektionen verhindern. Die PrEP ähnelt in dieser Hinsicht einer Impfung, die bei HIV ja noch nicht zur Verfügung steht. Die PrEP ist für manche Menschen unverzichtbar und spart zugleich dem Gesundheitssystem Kosten. Denn eine lebenslange HIV-Therapie ist teuer, PrEP günstig.

Kondome werden auch nicht bezahlt. Warum dann PrEP?

Gute Frage! Die Deutsche Aidshilfe tritt dafür ein, dass Verhütung und Safer Sex nie am Geldbeutel scheitern. Es ist besser und meist auch billiger, für Schutzmaßnahmen zu zahlen als für die Behandlung von Krankheiten. Das sollte in Zukunft noch viel mehr geschehen. Immerhin: Kondome sind schon heute vielerorts günstig oder sogar kostenlos zu haben, zum Beispiel bei Aidshilfen oder an kommerziellen Sex-Orten.

Warum können die Leute nicht einfach weiter Kondome benutzen?

So einfach ist es mit dem Kondomgebrauch eben nicht. Die Frage ist falsch gestellt, denn manche Menschen haben sich auch bisher aus ganz verschiedenen Gründen nicht durchgängig mit Kondomen geschützt. Bei manchen führen Kondome zu Erektionsproblemen, bei anderen hat die Anwendung in leidenschaftlichen Situationen nicht immer geklappt oder sie empfinden Kondome schlicht als störend. Heute gibt es zum Glück die Möglichkeit, sich auch mit einer anderen Methoden wirkungsvoll zu schützen.

Noch Fragen zur PrEP?

Unsere Berater_innen beantworten gerne individuelle Fragen rund um die PrEP:

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