Bayerns erster Drogenkonsumraum: Todesfall wegen geschlossen

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Die Deutsche Aidshilfe hat am 19.7.2024 in der Fraunhofer Straße in München Bayerns ersten Drogenkonsumraum offiziell "nicht eröffnet". Nur durch die Schaufensterscheibe ist ein voll funktionsfähriger Konsumplatz zu sehen, einschließlich lebensrettender Medikamente, einer Sauerstoffflasche und steriler Spritzen und Konsumutensilien. Die Tür des Pop-up-Drogenkonsumraums bleibt jedoch verschlossen. Denn in Bayern ist dieses hoch wirksame Mittel der Prävention nicht erlaubt.

Die Gastgeberstadt der 25. Internationalen AIDS-Konferenz AIDS204 darf daher keine Drogenkonsumräume eröffnen - obwohl sie gerne würde und diese Räume von der Fachwelt empfohlen werden. Das gilt auch für andere bayerische Städte wie Augsburg und Nürnberg sowie Städte in sechs weiteren Bundesländern, die ihren Kommunen ebenfalls die erforderliche Rechtsverordnung verweigern. Als unübersehbares Zeichen für diese verschlossene Möglichkeit und Versorgungslücke bleibt der abgeschlossene Pop-up-Drogenkonsumraum in der Fraunhofer Straße für die Zeit der Konferenz erhalten.

Wer vor dort vor verschlossener Tür steht, erhält dafür folgende Erklärung:

Drogenkonsumräume retten Leben und verhindern Infektionen mit HIV und Hepatitis. Sie verlagern den Konsum aus der Öffentlichkeit in einen geschützten Rahmen.

In Notfällen kann medizinische Hilfe geleistet werden und es stehen sterile Spritzen und Konsumutensilien bereit.

Die WHO empfiehlt diese Angebote. 

Die Stadt München will Drogenkonsumräume einrichten. Doch die bayerische Landesregierung verweigert, wie einige andere Bundesländer, die erforderliche Rechtsverordnung. 

Die Gastgeberstadt der Welt-Aids-Konferenz muss daher, wie alle Städte in Bayern, auf dieses wissenschaftlich anerkannte Mittel der Prävention verzichten. 

Die Deutsche Aidshilfe hat mit zahlreichen kooperierenden Organisationen diesen symbolischen Drogenkonsumraum errichtet. Er bleibt geschlossen.

Die Zahl der drogenbedingten Todesfälle und HIV-Infektionen bei Drogen injizierenden Menschen steigt seit Jahren.

Die dafür Verantwortlichen bitten wir, von Beileidsbekundungen Abstand zu nehmen.

Weitere Informationen und Fotos in der Pressemitteilung zur Aktion

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Eine Aktion der Deutschen Aidshilfe

Kooperationspartner*innen

  • Ärzte der Welt e.V.
  • AIDS 2024, the 25th International AIDS Conference
  • ARBEITSKREISE KRITISCHE SOZIALARBEIT (AKS)
  • Deutscher Caritasverband e. V.: Caritas München – Therapieverbund Sucht
  • Condrobs e.V.
  • Extra e.V.
  • JES München
  • Landeshauptstadt München, Gesundheitsreferat (GSR)
  • Münchner Aids-Hilfe e.V.
  • Prop e.V.
  • Therapie Sofort München gGmbH

Presse

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