Lebensgefahr: Warnung vor synthetischen Opioiden
In Deutschland sind offenbar extrem wirksame synthetische Opioide im Umlauf. Beim Konsum dieser Substanzen besteht akute Lebensgefahr.
Demnach liegen Berichte zu mindestens drei Todesfällen vor, bei denen Verdacht auf Vergiftung durch Opioide aus der Gruppe der Benzimidazole besteht, in den beschriebenen Fällen in Verbindung mit anderen Wirkstoffen.
„Diese Berichte sind sehr ernst zu nehmen“, sagt Dirk Schäffer, Referent für Drogen und Strafvollzug der Deutschen Aidshilfe. „Die lebensgefährlichen Substanzen können sowohl in Form gefälschter Medikamente als auch als Beimengung in Heroin und anderen Opioiden auftauchen. Konsumierende sollten äußerst vorsichtig sein!“
NEWS teilt mit: „Über eine Zulassung als Arzneimittel verfügt keines dieser Opioide, da der Konsum mit gravierenden gesundheitlichen Risiken einhergehen kann.“ Vergiftungen mit diesen Substanzen könnten zum Aussetzen der Atmung, zu Atemstillstand und damit zum Tod führen.
Das Notfallmedikament Naloxon wirke wahrscheinlich auch gegen diese Opioide, müsse aber möglicherweise mehrfach und mit höherer Dosierung angewendet werden.
Tablettenform und Beimengung in Heroin möglich
Menschen, die Opioide konsumieren, sollten zurzeit besonders vorsichtig sein. Die Einnahme potenziell gefälschter Medikamente vom Schwarzmarkt sollte so weit wie möglich unterlassen werden.
Die Warnungen sind außerdem ein Grund mehr, folgende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen:
- Auf keinen Fall alleine konsumieren, sondern nur in Anwesenheit anderer, die dann einen Notruf absetzen können.
- Drogenkonsumräume nutzen da es dort schnelle und professionelle Hilfe gibt; dort ist auch Naloxon verfügbar.
- Sich vor dem Konsum von Arzt_Ärztin Naloxon-Nasenspray verordnen lassen.
„Drogenkonsumräume sind der sicherste Ort für den Konsum“, betont Dirk Schäffer.
„Dieser Bericht unterstreicht auch die Dringlichkeit, Naloxon flächendeckend für Konsumierende und substituierte Personen sowie andere potenzielle Ersthelfer*innen verfügbar zu machen“, so Schäffer weiter.
Informationen über Drogenkonsumräume in Deutschland (inklusive Standorte)