Internationale Arbeit

Seit 2008 besteht in der Deutsche Aidshilfe die Abteilung Internationales. Seitdem führt sie in Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Partnerorganisationen Präventionsprojekte vornehmlich in Osteuropa und Zentralasien um. Seit Bestehen der Abteilung wurden mehr als 40 bi- und multilaterale Projekte im Bereich der HIV Prävention in den Partnerländern durchgeführt.

Prinzipien unserer Arbeit

Unserer internationalen Kooperation liegen dabei folgende Prinzipien zugrunde:

  • Engagement für die menschenrechtlichen Belange aller von HIV betroffenen Menschen,
  • partnerschaftliche Förderung von Kompetenzen und Ressourcen zivilgesellschaftlicher Akteure, die sich in den Partnerländern engagieren, sowie im Empowerment ihrer Organisationen und Zusammenschlüsse,
  • Versuch, den Anspruch auf einen partizipativen Ansatz in der internationalen Zusammenarbeit weitmöglich zu realisieren,
  • Problematisierung von sozialen und politischen Aspekten der Lebenssituation von Menschen, die in den Partnerländern besonders von HIV betroffen sind wie z.B. Homophobie, Kriminalisierung und Ausschluss von gesellschaftlicher Teilhabe von drogengebrauchenden Menschen, Sexarbeiter_innen u.a.

Erfolgreiche Projektarbeit

In den vergangenen drei Jahren wurden folgende Projekte erfolgreich umgesetzt:

05/2019 – 12/2019 Empowerment von Frauen mit HIV in Osteuropa, gefördert vom Auswärtigen Amt.

Partnerorganisationen aus Russland, Belarus, Moldawien, Georgien, Armenien und Ukraine recherchierten in ihren Ländern nach Good-Practice Modellen der Arbeit von und mit Frauen mit HIV. Diese Modelle wurden systematisch beschrieben und auf einer länderübergreifenden dreitägigen Konferenz in Minsk/Belarus mit 120 Teilnehmer*innen diskutiert.

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06/2018 – 09/2020 Professionalisierung der psychosozialen Versorgung von Menschen mit HIV und Drogenabhängigkeit in Belarus durch strukturierte Methoden der Fallrekonstruktion und Fallreflexion in Belarus, gefördert durch Aktion Mensch.

In einer Reihe von fünf aufeinander aufbauender Seminarveranstaltungen wurden 15 Multiplikator*innen in Grundlagen von Supervision und Intervision in Minsk/Belarus ausgebildet. Im Anschluss wurden sie bei der Anleitung von Gruppen in sechs staatlichen und nichtstaatlichen Einrichtungen der psychosozialen Betreuung von Menschen mit HIV und Drogengebrauchenden beratend begleitet.

05/2020 – 12/2020 Verbesserung der Lebenslagen migrierter LGBTQI in den Ländern der östlichen Partnerschaft, gefördert vom Auswärtigen Amt.

In einer Arbeitsgruppe mit Vertreter*innen aus Russland, Belarus, Moldawien, Georgien, Armenien und Ukraine wurden länderübergreifende Strategien zur Verbesserung der Lebenslagen von migrierten LGBTQI erarbeitet. Hierzu wurden nationale Situationsanalysen erstellt und prioritäre Bedarfe identifiziert. Darauf aufbauend wurden Materialien zur Reduktion von Stigmatisierung und Diskriminierung sowie zur transnationalen Netzwerkarbeit mit relevanten Akteuren entwickelt.

LGBT Migration in the EECA Region

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Viele lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter und queere Menschen in Osteuropa leben in äußerst prekären rechtlichen, ökonomischen, gesundheitlichen und sozialen Verhältnissen. Entsprechend hoch ist die Vulnerabilität unter migrierten LGBTIQ für physische und psychische Erkrankungen, Gewalterfahrungen, physische und sexuelle Ausbeutung, soziale Isolation und staatliche Willkür. Demgegenüber existieren nur äußerst wenige Angebote, die der spezifischen Lebenssituation einzelner Ethnien und Gruppen innerhalb der LGBTIQ angepasst sind.

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Triggerwarnung: Der Film enthält Darstellungen von physischer und sexualisierter Gewalt.

LGBTIQ-Menschen sind in vielen osteuropäischen Ländern eine stark stigmatisierte und diskriminierte Gruppe. Wir stellen Alex vor, eine Person die mit gesellschaftlicher Homo- und Transphobie, mit Schwierigkeiten beim Zugang zu Gesundheitsdiensten und Beschäftigung konfrontiert ist und gezwungen wird, in anderen Städten und Ländern nach einem besseren Ort zu suchen.

Dieser Informationsfilm wurde von der Deutschen Aidshilfe mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amts der deutschen Bundesregierung im Rahmen des Programms „Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland“ produziert.

05/2020 – 12/2020 “Narcophobia Bulding debate for drug policy reform, Russische Föderation”, gefördert durch das Auswärtige Amt.

Das Projekt beinhaltete Maßnahmen zur Sichtbarmachung strukturelle Bedingungen in der Russischen Föderation, die zu massenhafter Kriminalisierung, Marginalisierung und Unterdrückung von Drogengebrauchenden Menschen führen. Im Mittelpunkt standen dabei Aktionen im öffentlichen Raum und Beiträge in russischen Massenmedien.

10/2021 – 12/2021 „Protection of EECA Human Rights Defenders representing Women Living with HIV and Women from Key Populations“, gefördert durch UNAIDS.

Das Projekt setzt sich mit Stigmatisierung und Diskriminierung auseinander und beseitigt strukturelle Hindernisse für die Umsetzung von Menschenrechten in Belarus, Ukraine und Kirgisistan.

09/2019 – 08/2021 Aufbau eines multiprofessionellen Unterstützungsangebots für drogenabhängige Schwangere und ihre Kinder in Minsk/Belarus gefördert durch Aktion Mensch.

In Kooperation mit der Geburtsklinik der Berliner Charité wurden medizinische und psychosoziale Fachkräfte in der interdisziplinären Versorgung von Drogengebrauchenden Schwangeren ausgebildet. Die Qualifizierung erfolgte auf Grundlage von vorherigen Projekterfahrungen in Georgien. Neben der Qualifizierung wurde eine Beratungsstelle eingerichtet, die 30 betroffene Frauen in Form von Casemanagement durch Sozialarbeiterinnen durch Schwangerschaft, Geburt und erste nachgeburtliche Zeit unterstützt hat.

01/2020 – 12/2020 Aufbau eines Gewächshausbetriebs für obdachlose Haftentlassene in Bishkek/Kirgistan gefördert von der Stiftung Nord-Süd-Brücken

Mit Projektmitteln aus dem BMZ-Kleinprojektefond konnte die kirgisische Selbsthilfeorganisation „Ranar“ ein Grundstück und die Errichtung von Gewächshäusern finanzieren. Durch Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich der Obst- und Gemüseproduktion können nunmehr Haftentlassene nachweisliche Qualifikationen erwerben und ihre Chancen bei der beruflichen Wiedereingliederung erhöhen.

05/2021 – 12/2021 „Entstigmatisierung Drogengebrauchender Mütter“ gefördert vom Auswärtigen Amt.

Person stützt Kind beim Klettern

In Zusammenarbeit mit Community-nahen Partnerorganisationen wurde die Situation Drogengebrauchender Mütter in den Ländern Belarus, Georgien, Ukraine und Russland aus Betroffenenperspektive dokumentiert. Auf Grundlage von mehr als 80 Peer-Interviews konnten Ressourcen von Frauen im Spannungsfeld von Drogengebrauch und Kindererziehung ermittelt werden wie auch vorrangige Unterstützungsbedarfe. In einem 60-minüten Dokumentarfilm wurden exemplarisch vier betroffene Protagonistinnen in ihrem Alltag begleitet. Der Film wurde mit dem Ziel produziert, die Fachöffentlichkeit für diese besondere Thematik zu sensibilisieren.

05/2021 – 12/2021 „Video Advocacy School“ gefördert vom Auswärtigen Amt.

60 besonders von HIV betroffene Menschen aus Selbsthilfezusammenhängen in den Ländern Belarus, Ukraine und Russland erhielten Qualifizierungen in der medialen Gestaltung ihrer Interessen in Öffentlichkeit und Politik. Im Rahmen des Projekts wurden 60 Kurzvideos mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen produziert und online der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Hand hält Filmklappe

Übersicht unserer Fördermittel

Eine Übersicht unserer Fördermittel ist hier einsehbar.