Heroin
Heroin ist ein Opioid, das gespritzt, aber auch geraucht oder gesnieft werden kann. Der Konsum führt schnell zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit und kann bei Überdosierung schnell tödlich wirken.
Wirkung
Heroin wirkt euphorisierend, schmerzlindernd und zugleich schlaffördernd. Die Sinneswahrnehmungen werden gedämpft und die sexuelle Lust wird reduziert. Bei einer Überdosis kann eine Atemlähmung auftreten, die zum Tod führen kann.
Heroin macht schnell abhängig. Typische Entzugserscheinungen sind Schweißausbrüche, Zittern, Krämpfe und Schlaflosigkeit, außerdem psychische Veränderungen wie Verwirrung, Rastlosigkeit, Desorientierung.
Heroin selbst schädigt die menschlichen Organe nicht. Gesundheitliche Schäden entstehen vor allem durch Verunreinigungen der Droge und das Spritzen der Droge in die Venen, vor allem wenn dies nicht unter sauberen Bedingungen geschieht.
Außerdem führt die Abhängigkeit in der Regel zu einer sehr schwierigen Lebenssituation. Die Droge kann oft nur durch Straftaten oder Sexarbeit finanziert werden. Viele Abhängige verlieren den Kontakt zu ihrer Familie und ihren Freunden.
Wechselwirkungen
In Kombination mit einigen HIV-Medikamenten wie Viracept® (Nelvinavir), Aptivus® (Tipranavir) und Norvir® (Ritonavir) treten möglicherweise verfrühte Entzugserscheinungen auf.
Dazu gehören dann zum Beispiel Tränen- und Nasenfluss, Schweißausbrüche, Rastlosigkeit, Schlaflosigkeit, erweiterte Pupillen und Zittern.
Substitution
Substitution bedeutet Ersetzen. Das Heroin wird durch ein Medikament (zum Beispiel Methadon oder Buprenorphin) ersetzt, das ein Arzt oder eine Ärztin verschreibt. So treten keine Entzugserscheinungen auf, obwohl man kein Heroin mehr zu sich nimmt.
Substitution bietet so die Möglichkeit
- sich gesundheitlich zu erholen
- die Drogenszene hinter sich zu lassen
- sich von Beschaffungskriminalität zu lösen
- schrittweise aus der Abhängigkeit auszusteigen
- soziale Beziehungen zu alten Freunden und der Familie wieder aufzunehmen
Für krankenversicherte Personen werden die Kosten für die Substitution von der Krankenkasse übernommen. Auch die Substitution mit pharmazeutisch hergestelltem Heroin (Diamorphin) ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich und wird von den Krankenkassen bezahlt.
Weitere Informationen gibt es in HIV-Schwerpunktpraxen, in Aidshilfen sowie in Drogenhilfeeinrichtungen.
Ausstieg
Wer einen Ausweg aus der Heroinabhängigkeit sucht, kann auf die Unterstützung zahlreicher Einrichtungen bauen. Dazu gehören Drogenhilfeeinrichtungen, Selbsthilfeorganisationen und die Aidshilfen.
Beim Einstieg in den Ausstieg kann die Substitution sehr hilfreich sein.