Positive Stimmen 2.0 ist gestartet!
Die erste Umfrage zu Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen, die mit HIV leben „positive stimmen“ 2012 hat viele und wichtige Einblicke und Erkenntnisse gebracht, wie sehr HIV-Positive in ihrem Alltag Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren. Die Ergebnisse sind Grundlage für viele Projekte, die gegen die Stigmatisierung von Menschen mit HIV kämpfen.
Mit “positive stimmen 2.0“ möchten wir hier anknüpfen und neue und vertiefende Informationen zur HIV-bezogenen Stigmatisierung erfragen. Wir möchten zudem vergleichen, wie sich die Stigmatisierungserfahrungen verändert haben und klare Handlungs-empfehlungen für Organisationen, Politik, Verwaltung und andere gesellschaftliche Akteure formulieren und damit konkret einen Beitrag gegen die Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen, die mit HIV leben, leisten.
Ziel des Projektes ist es, zu dokumentieren, wie Menschen mit HIV in ihrem Alltag Stigmatisierung erleben. Darüber hinaus sollen Menschen mit HIV durch die Mitarbeit in dem Projekt in ihrer Selbstorganisation und der eigenen Auseinandersetzung mit dem Thema unterstützt werden. Umgesetzt wird dies über die Grundidee, dass Menschen mit HIV das Erleben von Stigmatisierung bei anderen Menschen mit HIV mittels Interviews selbst dokumentieren.
„positive stimmen 2.0“ ist Teil des internationalen PEOPLE LIVING WITH HIV (PLWHA)-Stigma-Index Projekts, das weltweit Menschen mit HIV zu ihren Diskriminierungserfahrungen befragt.
Zentraler Bestandteil des Projekts sind peer-to-peer Interviews: HIV-positive Menschen interviewen HIV-positive Menschen zu ihren Erfahrungen mit Stigma und Diskriminierung. Interviewer_innen und Interviewte profitieren beide vom Austausch auf Augenhöhe.
Ergänzt werden diese Interviews durch eine Onlineumfrage: hier werden vertiefende Fragen und Themen angesprochen, die im Interview nicht aufgegriffen werden können. In Fokusgruppen werden ergänzend besondere Themen intensiv beleuchtet.
„positive stimmen 2.0“ ist ein Kooperationsprojekt der Deutschen Aidshilfe (DAH) und des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ). Darüber hinaus kooperieren wir eng mit den Netzwerken und anderen Organisationen der Selbsthilfe von Menschen, die mit HIV leben und den Aidshilfen und Projekten Vor-Ort.
Wir suchen für die Peer-to-peer Interviews:
Menschen, die mit HIV leben und über ihre Diskriminierungs- und Stigmatisierungserfahrungen berichten wollen. Hierbei ist es uns sehr wichtig, die Vielfalt der Communities von Menschen mit HIV möglichst gut einzubinden: Schwule und andere MSM, Drogengebrauchende, trans*, Frauen, Sexarbeiter_innen, Migrant_innen, Geflüchtete und Heterosexuelle. Insgesamt suchen wir 500 Menschen, die mit HIV leben, die im Zeitraum Frühjahr bis Herbst 2020 interviewt werden und die bereit sind, mit den Interviewer_innen auf Augenhöhe über ihre Erfahrungen zu Stigma und Diskriminierung sprechen.
25 HIV-positive Menschen werden bundesweit als Interviewer_innen unterwegs sein, auch hierbei möchten wir gerne möglichst viele der Communities abbilden.
Mehr Informationen und Ergebnisse der ersten „positive stimmen“-Umfrage sind hier zu finden: www.positive-stimmen.de
Ansprechpartner und Kontakt:
Matthias Kuske
Deutsche Aidshilfe e.V.
Wilhelmstr. 138
10963 Berlin
Tel: 030-690087-23
matthias.kuske@dah.aidshilfe.de