Manchmal muss man’s einfach wissen. Gerade nach einer Risikosituation ist es wichtig, Gewissheit zu haben, dass nichts passiert ist. Ein HIV-Test schafft Klarheit.
Das Wichtigste zum HIV-Test
- Ein HIV-Test ist die einzige Möglichkeit herauszufinden, ob man HIV-positiv ist.
- Bescheid zu wissen, lohnt sich in jedem Fall: Ein negatives Testergebnis gibt Sicherheit und man kann sich mit Safer Sex und Safer Use weiter vor HIV schützen. Ist das Testergebnis positiv, kann man mit einer Behandlung beginnen: Dann kann man mit HIV gut und lange leben.
- Einen HIV-Test kann man anonym und mit Beratung bei Teststellen wie Aidshilfen, Gesundheitsämtern oder Checkpoints machen. Aber auch Ärzte und Ärztinnen bieten den Test an.
- Außerdem gibt es mit dem HIV-Selbsttest die Möglichkeit, sich zu Hause auf HIV zu testen.
- Nach einer möglichen HIV-Übertragung, muss man einige Wochen warten, bevor ein HIV-Test die Infektion sicher ausschließen kann. Wie lange, hängt vom jeweiligen Test ab.
- Innerhalb der ersten 48 Stunden nach einem Risikokontakt kommt die PEP infrage, um eine HIV-Infektion noch zu verhindern.
Ein HIV-Test schafft Klarheit
„Kann ich mich mit HIV infiziert haben?“ Diese Frage stellen sich viele Menschen. Zum Beispiel, weil sie ungeschützten Sex hatten, weil das Kondom vielleicht abgerutscht ist oder weil sie ein anderes Risiko wie zum Beispiel eine Nadelstichverletzung hatten.
In welchen Situationen tatsächlich das Risiko einer HIV-Infektion besteht und in welchen nicht, steht im Bereich Übertragung von HIV.
Ein HIV-Test schafft auf jeden Fall Klarheit, ob man mit HIV infiziert ist („HIV-positiv“) oder nicht („HIV-negativ“).
Hier geht's zu den häufigsten Fragen rund um den HIV-Test.
Regelmäßig auf HIV testen?
Ob und wie häufig man sich testen lassen sollte, bespricht man am besten in der Beratung. Hier einige Beispiele für Testempfehlungen:
- Testen lassen sollte man sich, wenn man eine HIV-Risikosituation hatte. Das gilt auch, wenn man Symptome hat, die auf eine HIV-Infektion hinweisen könnten.
- Männern, die Sex mit Männern haben, empfiehlt die Deutsche Aidshilfe, sich mindestens einmal jährlich auf HIV (und andere Geschlechtskrankheiten) testen zu lassen. (siehe auch unsere Kampagnenseite für schwule Männer mit Infos zum HIV-Test)
- Schwangeren Frauen soll auf jeden Fall ein HIV-Test angeboten werden. Falls eine Infektion festgestellt wird, kann man eine Übertragung auf das Baby vermeiden.
- Wer Drogen intravenös konsumiert, sollte abklären, wie häufig Tests auf HIV und Hepatitis C sinnvoll sind. Beratung dazu bieten zum Beispiel Drogenberatungsstellen, Substitutionspraxen oder Checkpoints. Safer Use schützt vor einer Ansteckung.
- Wer die HIV-Prophylaxe PrEP machen will oder macht, muss vor dem Start, vier Wochen nach dem Start und dann alle drei Monate einen HIV-Test machen.
Gute Gründe für den HIV-Test
Wenn man HIV-negativ ist, kann man sich vor HIV schützen: durch Safer Use und Safer Sex.
Heute gibt es neben dem Kondom auch die Möglichkeiten, sich mit Schutz durch Therapie oder der PrEP vor HIV zu schützen. Für Menschen, die häufig HIV-Risikosituationen erleben, könnte die HIV-Prophylaxe PrEP eine gute Schutzmöglichkeit sein.
Wenn man HIV-positiv ist, sollte man bald anfangen, HIV-Medikamente zu nehmen. Man hat dann gute Chancen auf eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität.
Außerdem kann HIV dann selbst beim Sex ohne Kondom nicht übertragen werden (siehe auch Schutz durch Therapie). Und eine HIV-Therapie verhindert auch Übertragungen von der Mutter auf das Baby.
Bescheid zu wissen, lohnt sich, also auch der HIV-Test.
Welche HIV-Tests gibt es?
Es gibt verschiedene HIV-Tests, die unterschiedlich eingesetzt werden. Die meisten von ihnen weisen HIV jedoch nicht direkt nach. Sie suchen im Blut nach Antikörpern, die sich meistens schon nach sechs und spätestens nach zwölf Wochen nachweisen lassen. Zu ihnen zählen HIV-Schnelltests, HIV-Selbsttests, HIV-Einsendetests.
Schlägt ein HIV-Test an, muss das Ergebnis durch einen zweiten, anderen Test bestätigt werden. Manchmal reagiert ein Test nämlich auch, obwohl keine HIV-Infektion vorliegt.
Dann gibt es HIV-Tests, die HIV direkt nachweisen. Sie werden zur Kontrolle der HIV-Therapie und als Bestätigungstests eingesetzt (siehe PCR-Test).
Wo kann man sich auf HIV testen lassen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wo man sich auf HIV testen lassen kann:
- Mit Beratung und anonym zum Beispiel in einer Aidshilfe, Checkpoint oder Gesundheitsamt. Je nach Einrichtung kann eine Gebühr zwischen 10,- und 26,- Euro anfallen.
- Bei einem Selbsttest kann man sich zuhause selbst auf HIV testen. Das Ergebnis wird einem nach wenigen Minuten angezeigt. Die Kosten fangen bei 20,- Euro pro Test an.
Bitte geben Sie einen Ort an, um Ansprechpartner*innen in Ihrer Nähe zu finden.
Wie läuft ein HIV-Test ab?
Das Video unserer schwulen Präventionskampagne ICH WEISS WAS ICH TU zeigt, wie ein HIV-Test in einer Teststelle abläuft. Es besteht dort immer die Möglichkeit, sich anonym beraten zu lassen und Fragen zu HIV und Sexualität zu stellen.