Neues vom Vorstand

Kein AIDS für alle

Es gibt zwei gute Nachrichten: Der M·A·C AIDS Fund unterstützt unsere Kampagne mit 100.000 Dollar (rund 86.000 €). Damit können wir nach den Erfahrungen mit der Broschüre für Hausärzt_innen, auf die wir sehr viele positive Rückmeldungen bekommen haben, nun auch noch Medien umsetzen, die sich speziell an Gynäkolog_innen und an Substitutionsärzt_innen richten. Und in Schleswig-Holstein hat das Sozialministerium dem Kompetenznetz AIDS in Schleswig-Holstein 30.000 € für Aktivitäten zur Vermeidung von späten Diagnosen zugesagt.

Leider verzögert sich unsere geplante Kondomaktion für Migrant_innen noch etwas, bei der wir über 300.000 Kondome mit mehrsprachigen Hinweisen auf die Angebote des Gesundheitssystems an Flüchtlingsunterkünfte verteilen wollen. Nach der Klärung letzter rechtlicher Fragen hoffen wir dann, noch im Sommer auch diesen wichtigen Teilschritt auf dem Weg zu unserem Ziel starten zu können.

Zugleich richtet sich unser Blick bereits auf das Ende der dreijährigen Finanzierung des Projekts im Jahr 2019. Bis dahin gilt es, die Ergebnisse zu sichern, im Verband zu implementieren und zu klären, wie die Marke „Kein Aids für alle“ weiter genutzt werden kann.

Welt-Aids-Tag

In der Gemeinschaftsaktion von Bundesgesundheitsministerium, BZgA, DAS und DAH wird es in diesem Jahr keine Großplakate, aber viele unterschiedliche Materialien geben – darunter ein Flyer, ein Innenraum-Plakat, Anzeigen, animierte Online-Banner, Postkarten und Taschentücher. Für den 1. Dezember selbst ist eine Social-Media-Aktion mit dem Minister geplant.

Treffen mit der Bundesdrogenbeauftragten

Zusammen mit Drogenreferent Dirk Schäffer und Pressesprecher Holger Wicht haben wir uns mit Marlene Mortler in konstruktiver Atmosphäre über unsere von der DRUCK-Studie untermauerte Forderung nach einer Drogenpolitik ausgetauscht, die wir auch in unserer neuen Handreichung für die Politik darstellen: keine Kriminalisierung von Drogengebrauchenden, sondern schadensminimierende Maßnahmen wie Konsumräume, flächendeckende Substitutionsangebote oder sterile Spritzen auch im Knast. Ein Anliegen der Drogenbeauftragten an uns ist, uns für die Sicherung der kommunalen Suchthilfe einzusetzen.

Treffen mit der BZgA-Leitung

Am Montag nach dem CSD-Wochenende in Köln waren wir zum Treffen mit Dr. Heidrun Thaiss verabredet, in dessen Vordergrund Einzelheiten zu Safer Sex 3.0, der Darstellung aller drei Methoden zum Schutz vor einer HIV-Übertragung in unserer Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU sowie Perspektiven der finanziellen Förderung der DAH standen."

Kommission Projekte und Finanzen

Für das Treffen der Kommission am 13./14. Juli haben wir den Haushaltsentwurf für 2019 vorgelegt. Thema waren u.a. die Anforderungen, die sich aus der EU-Datenschutzgrundverordnung für die Mitgliedsorganisationen ergeben. Wir planen diverse Unterstützungsangebote, u.a. noch in diesem Jahr eine Fortbildung für Mitarbeiter_innen in Aidshilfe.

Die Kommission wird der Mitgliederversammlung am 3./4. November in Braunschweig berichten und eine Empfehlung zum Haushaltsentwurf abgeben.

Lobbyarbeit

Seit Jahren stagniert die öffentliche Förderung des Dachverbands bei ständig steigenden Kosten. Gleichzeitig müssen wir auf immer neue Entwicklungen reagieren – seien es vielfältigere Präventionsmethoden, das Prostituiertenschutzgesetz, Versorgungslücken in der Substitution, die schwierige Situation von LGBTI-Geflüchteten. Wenn wir die Qualität unserer Arbeit aufrechterhalten wollen, brauchen wir mehr Unterstützung für unsere Themen – nicht nur, aber auch finanzieller Art. Wir werden deshalb verstärkt auf die Politiker_innen aller demokratischen Parteien zugehen. Im Herbst werden wir zu einem Parlamentarischen Frühstück einladen und darüber hinaus einzelne Gespräche führen – zum Beispiel mit den Politiker_innen, die auf unsere Mitunterzeichnung des Offenen Briefs „Wachsam sein für Menschlichkeit“ reagiert haben.

Internationale Arbeit: 42. Treffen des Programme Coordinating Boards von UNAIDS

Das Meeting, an dem Silke Klumb und Oksana Panochenko teilnahmen, war am ersten Tag der Aufarbeitung der Vorwürfe sexueller Übergriffe bei UNAIDS gewidmet. Ein unabhängiges Expertenpanel ist eingesetzt worden, das die Vorfälle untersuchen und Empfehlungen vorlegen wird.

Der zweite Tag stand unter Berichten zur Umsetzung des Aktionsplans zu den 90-90-90 Zielen und der Finanzen 2017/2018. Die Form der Berichte wurde von allen Seiten kritisiert, weil sie keinen Überblick gibt, wo die Welt bei der Zielerreichung steht und wo Erfolge und konkrete Probleme liegen. Von Communityseite wurde mehr strukturierte Einbeziehung in den Ländern und bei neuen Finanzierungsmechanismen gefordert.

Der dritte Tag galt dem Thema Tuberkulose als Koinfektion bei Menschen mit HIV und war sehr informativ und lehrreich. Für die Arbeit von AIDS Action Europe (AAE) ist das Thema relevant, da in Osteuropa und Zentralasien Tuberkulose sehr verbreitet ist und viele Mitgliedsorganisationen von AAE auch zu Tuberkulose arbeiten.

Empfang zum zehnjährigen Jubiläum der MSM-Kampagne „ICH WEISS WAS ICH TU“

Inzwischen gibt es den passenden Rahmen für unseren Empfang am 12. Oktober: Er wird im SchwuZ in Berlin-Neukölln stattfinden und nach dem Bühnenprogramm in die SchwuZ-Party übergehen. Für die Moderation konnten wir Margot Schlönzke und Jurassica Parka gewinnen.

Veranstaltungen und Termine

Seit der letzten Sitzung Ende Mai waren wir u.a. bei folgenden Veranstaltungen und Terminen vertreten:

  • Queer-Empfang der Linken-Bundestagsfraktion
  • Regenbogenempfang der Grünen
  • Stiftungsrat der Akademie Waldschlösschen
  • Empfang und Fachtag zum 50-jährigen Jubiläum von medico international
  • Bündnistreffen des Aktionsbündnisses gegen Aids
  • Facharbeitskreis Migration
  • „Kein AIDS-für alle“-Kernteamtreffen
  • Podiumsdiskussion der Münchner Aids-Hilfe zu 10 Jahre Schutz durch Therapie