Wechselwirkungen bei HIV-Medikamenten
Die Wirkungen von Medikamenten gegen HIV, anderen Medikamenten (auch frei verkäufliche Mittel, Anti-Baby-Pille, Potenzmittel), anderen Substanzen sowie Drogen können sich gegenseitig beeinflussen und Wechselwirkungen verursachen. Es ist daher wichtig, mit den Ärzt*innen offen darüber zu sprechen, um Lösungen zu finden.
Das solltest du über Wechselwirkungen bei HIV-Therapie wissen
- Informiere deine Ärztin oder deinen Arzt über alles, was du neben den HIV-Medikamenten noch einnimmst.
- Prüfe den Beipackzettel eines neuen Medikaments auf Wechselwirkungen mit HIV-Medikamenten.
- Spreche mit der Apothekerin oder dem Apotheker über mögliche Wechselwirkungen, wenn du frei verkäufliche Medikamente kaufst.
- Beim Drogenkonsum achte darauf, zunächst mit einer niedrigeren Dosis zu beginnen und dann erst nachzulegen. Ausführliche Informationen zu Wechselwirkungen mit Sex-, Party- und anderen Drogen gibt es hier.
Welche Wechselwirkungen mit HIV-Medikamenten gibt es?
Es gibt einige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Drogen, die die Wirkung der HIV-Therapie negativ beeinflussen können. Viele Wechselwirkungen sind jedoch gar nicht bekannt, da sie bislang nicht untersucht wurden.
HIV-Medikamente können beispielsweise die Wirkung von Drogen verstärken. Dies zu wissen ist wichtig, damit es nicht zur Überdosierung kommt. Lieber mit weniger starten und nach und nach nachlegen.
Hier einige der häufigsten Wechselwirkunen:
- Manche HIV-Medikamente verzögern den Abbau von Drogen im Körper. Das heißt: Die Drogen wirken länger und stärker.
- Andere Medikamente gegen HIV senken den Wirkstoffspiegel von Substitutionsmitteln. Das kann zu Entzugserscheinungen führen.
- Alkohol kann die Nebenwirkungen von HIV-Medikamenten verstärken.
- Johanniskraut, das häufig bei depressiven Verstimmungen eingesetzt wird, führt dazu, dass bestimmte HIV-Medikamente nicht richtig wirken und sich Resistenzen bilden können.
Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte sollten deshalb wissen, welche Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente, Substanzen oder Drogen man nimmt. Das gilt nicht nur für die Spezialist_innen für HIV, sondern auch für andere Ärzt_innen. Keine Sorge: Diese Informationen dürfen nicht an Behörden oder die Polizei weitergegeben werden.
Ausführliche Informationen zu Wechselwirkungen mit Sex-, Party- und anderen Drogen gibt es hier.
Drogen und ihre Wirkung bei HIV-Medikamenten
Drogen wie Ecstasy, Kokain, Speed, Crystal Meth, "G" und Heroin können gemeinsam mit HIV-Medikamenten gefährliche Wirkungen entfalten. Manche HIV-Medikamente verstärken die Wirkung der Drogen, so dass Überdosierung droht – es hat deswegen bereits Todesfälle gegeben.
So genannte Partydrogen und Heroin können außerdem psychische Probleme wie Schlaflosigkeit, Depression, Ängste oder Verwirrtheit steigern oder auslösen. Das gilt ganz besonders, wenn diese Beschwerden zu den Nebenwirkungen des HIV-Medikaments zählen.
Schäden am Nervensystem, die durch HIV oder HIV-Medikamente entstanden sind, können durch Drogen verstärkt werden.
Ausführliche Informationen über die Wirkungen und Wechselwirkungen von Drogen geben wir auf unserer Webseite www.hiv-drogen.de.