Neues vom Vorstand

Neues Vorstandsmitglied

Unsere wichtigste Entscheidung fiel im Nachgang der Sitzung: Am Dienstag (13.12.) haben wir beschlossen, Björn Beck als fünftes Mitglied für die verbleibende Amtszeit bis zur MV 2017 zu kooptieren. Er besetzt damit den Platz, der seit Tino Henns Rücktritt im Oktober 2015 vakant war. Die Möglichkeit der Kooptierung räumt die Satzung in § 12 Abs. 4 ein.

Björn Beck ist als eines der Rollenmodelle der aktuellen Welt-Aids-Tags-Kampagne bundesweit auf vielen Plakatwänden zu sehen, und in den letzten beiden Jahren war er einer der beiden Sprecher_innen der PositHIVen Gesichter. Hauptberuflich koordiniert der 39-Jährige in Frankfurt die Präventionskampagne „Hessen ist geil“.

Mit Björn Becks Kooptierung sind nun drei Menschen mit HIV im Vorstand vertreten. Damit erfüllt wir weiter das Kriterium des von der Mitgliederversammlung 2014 beschlossenen Gesamtmodells zur verbindlichen Einbeziehung von Menschen mit HIV an der verbandlichen Arbeit, wonach Organe, Gremien und Arbeitsgruppen zu mindestens 50 Prozent mit Menschen mit HIV besetzt sein sollen.

 

Verbandsprojekt „DAH reloaded“: 40 Orte, 40 Aktionen

Nachdem die Projektkoordinatorin Johanna Paul auf der Mitgliederversammlung das Kommunikationskonzept für „DAH reloaded“ vorgestellt hat, geht es nun in großen Schritten weiter: Im Mai wollen wir das Verbandsprojekt mit einem Event in der Öffentlichkeit präsentieren. Dann startet auch der Teil „40 Orte, 40 Aktionen“, mit dem wir 2017 und 2018 40 beispielhafte Projekte unserer Mitgliedsorganisationen unterstützen, die vor Ort das Ziel verfolgen, dass in Deutschland bis 2020 niemand mehr an Aids erkranken muss. Die Ausschreibung läuft bis 10. Februar und ist dem nächsten Projekt-Newsletter beigefügt.

 

Nationaler AIDS-Beirat (NAB)

Am 22. November fand die letzte Sitzung des NAB statt. Bundesgesundheitsminister Gröhe kündigte bei der Verabschiedung der Mitglieder ein neues Gremium an, das die Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Infektionen begleiten soll. Der Kreis, dem auch Vertreter_innen der Selbsthilfe und der zivilgesellschaftlichen Organisationen angehören werden, soll eher umsetzungsorientiert – also weniger politisch - arbeiten und die Koordination von Maßnahmen sicherstellen.

Als Verband hatten wir uns für eine Weiterentwicklung des NAB stark gemacht und auf der MV die von den Positiven Begegnungen beschlossene Resolution übernommen, in der eine verbindliche Einbindung der Selbsthilfe in die staatliche HIV-/Aids-Politik gefordert wird.

 

Schwule Männer, Drogen und Sex

Ende November wurde das in sieben Städten durchgeführte Modellprojekt QUADROS, das die Beratungs- und Verweisungskompetenzen in Schwulenberatungen, Präventionsprojekten sowie Aids- und Drogenhilfen stärken soll, bei einem Treffen im Bundesgesundheitsministerium ausgewertet. Nun wird beraten, wie ein Nachfolgeprojekt zum Aufbau von Schnittstellen im Hilfesystem von medizinischer Versorgung, Aidshilfen, Drogenhilfen und Therapie-Einrichtungen aussehen kann.

 

Leitsätze der Selbsthilfe

Die Deutsche AIDS-Hilfe hat sich den überarbeiteten „Leitsätzen der Selbsthilfe für die Zusammenarbeit mit Personen des privaten und öffentlichen Rechts, Organisationen und Wirtschaftsunternehmen, insbesondere im Gesundheitswesen“ angeschlossen, die von der BAG Selbsthilfe und dem Paritätischen Gesamtverband entwickelt und verabschiedet wurden. Sie sind im Anhang beigefügt.

 

Rechtsruck in der Gesellschaft

Wir haben die Diskussion, wie der Rechtsruck in der Gesellschaft sich auf unsere Arbeit auswirkt und wie mit rechten Tendenzen in den eigenen Reihen umzugehen ist, auf der Mitgliederversammlung begonnen; dort hat sich ein enormer Bedarf nach Austausch gezeigt, dem wir weiter Raum geben. Am 12. November haben wir uns mit Vertreter_innen der auf Bundesebene aktiven Organisationen und Initiativen der schwulen und queeren Community getroffen, um Möglichkeiten gemeinsamer Schritte zu beraten. Auch der Paritätische Gesamtverband setzt sich intensiv mit dem Thema auseinander und richtet eine Arbeitsgruppe zur Strategieentwicklung ein.

 

Jubiläen und ein Abschied

Als Vorstand waren wir Gast bei den 30-jährigen Jubiläen der Aidshilfen in Münster, Lübeck, Kiel und Aachen, denen wir an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für ihr großes Engagement danken.

Nach mehr als 30 Jahren in seiner Arbeit als Architekt und Baumeister der Aidshilfe-Landschaft hat sich unser Ehrenmitglied Reinhard Klenke in den Ruhestand verabschiedet. Wir danken ihm und freuen uns auf viele weitere Begegnungen mit Reinhard, der seinem Einsatz für die Rechte von Schwulen u.a. im BISS e.V. treu bleibt.