HIV-PrEP bald auch in Israel

Nach den USA, Südafrika und Frankreich will nun auch Israel die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) ermöglichen.

Bei einer PrEP nehmen HIV-Negative ein HIV-Medikament ein, um sich vor einer Ansteckung zu schützen.

Der Gesundheitsausschuss der Knesset hatte das Thema am Dienstag diskutiert und die Umsetzung beschlossen. Zugang zur PrEP sollen zunächst vor allem schwule Männer erhalten, die trotz des HIV-Risikos auf Kondome beim Sex verzichten.

Es sei wichtig, das Infektionsrisiko für diese kleine aber stark gefährdete Personengruppe zu reduzieren, erklärte Dr. Yuval Livnat, Generaldirektor der Israel AIDS Task Force. Aber auch Heterosexuelle, die Sex ohne Kondom haben, könnten von der PrEP profitieren.

Innerhalb der schwulen Szene habe sich bereits ein reger Schwarzmarkthandel mit dem HIV-Medikament Truvada entwickelt, sagen Expert_innen. Das Präparat soll daher künftig in Aids-Zentren von Kliniken sowie in LGBT-Gesundheitszentren erhältlich sein. Noch nicht entschieden sei, so eine Meldung der Jerusalem Post, ob die PrEP auch an injizierende Drogenkonsument_innen abgegeben werden soll.

Das Ministerium will nun gemeinsam mit Fachleuten und LGBT-Organisationen beraten, wie das PrEP-Programm in den Zielgruppen bekannt gemacht werden kann.

In Israel infizieren sich wöchentlich etwa drei schwule Männer mit HIV; nach Angaben der Gesundheitsbehörden haben zehn Prozent der in Tel Aviv lebenden Männer, die Sex mit Männern haben, eine HIV-Infektion.

(ascho)

Quelle:

Bericht der Jerusalem Post