Australien will bis 2020 HIV-Neuinfektionen stoppen
Mit der 7. Nationalen HIV-Strategie setzt die australische Regierung hohe Ziele für das Land: Ab 2020 soll es zu keinen neuen HIV-Infektionen mehr kommen.
Der heute in Melbourne im Vorfeld der internationalen Aids-Konferenz 2014 vorgestellte Plan sieht unter anderem vor, HIV-Heimtests zuzulassen.
Solche Tests stellten eine Ergänzung zu den bereits bestehenden Testangeboten dar, sagte der australische Gesundheitsminister Peter Dutton. Sie ermöglichten es Menschen, die mit HIV leben, ihren HIV-Status zu erfahren und angemessene Behandlung und Unterstützung zu suchen - insbesondere solchen Personen, die Bedenken hätten, sich in einem medizinischen Umfeld testen zu lassen.
Es müsse allerdings sichergestellt sein, dass die Testutensilien australische Standards erfüllen, bevor sie an die Verbraucher verkauft werden dürften.
Die Regierung kündigte zudem an, rund 12 Millionen Euro für einen besseren Zugang zu HIV-Therapien bereitzustellen und bestehende Einschränkungen zu lockern, sodass Patienten ihre Medikamente künftig auch bei ihrer örtlichen Apotheke und nicht nur in Krankenhäusern erhalten können.
Der australische Verband der Aidshilfen, die Australian Federation of AIDS Organisations (AFAO), steht hinter der Strategie des Gesundheitsministeriums. „Das Ziel, die HIV-Neuinfektionen bis 2020 zu stoppen, ist anspruchsvoll und wird von allen Mitgliedern unserer HIV-Partnerschaft mitgetragen“, erklärte AFAO-Geschäftsführer Rob Lake.
Zusätzliche Präventionsmöglichkeiten wie der HIV-Selbsttest müssten genauso unterstützt werden wie die Verwendung von Kondomen, sagte Lake.
Zudem müssten Politik, Wissenschaft, Medizin und Community weiter an besseren und einfacheren Behandlungsmöglichkeiten arbeiten. Lake betonte außerdem die wichtige Rolle des Schutz der Menschenrechte für den Erfolg im Kampf gegen HIV und Aids.
Peter Dutton teilte außerdem mit, sein Ministerium prüfe derzeit die Zulassung des neuen Hepatitis-C-Medikaments Sofosbuvir. Hepatitis C stelle für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter sowie injizierende Drogengebraucher eine größere Bedrohung dar als HIV – entscheidend seien bessere Medikamente und Gesetze, die unterstützen statt bestrafen.
(ascho)
Quellen/weitere Informationen:
Pressemitteilung des australischen Gesundheitsministeriums vom 7.7.2014 (in englischer Sprache)
Pressemitteiiung der Australien Federation of AIDS Organisations vom 7.7.2014 (in englischer Sprache)
Government gives green light to HIV home testing kits (Bericht auf starobserver.com.au vom 7.7.2014)