„Konstante Bedrohungen durch Sodomiten“: Homophober Euroset-Artdirector tritt zurück

Der umstrittene Ex-Priester und -Schauspieler Iwan Ochhlobystin arbeitet nicht mehr für den russischen Mobilfunkgroßhändler Euroset.

Der derzeit beurlaubte russisch-orthodoxe Priester, der in Russland als Serienschauspieler große Popularität erlangte, hatte Putin in einem offenen Brief dazu aufgerufen, Homosexualität wieder unter Strafe zu stellen, und eine Volksabstimmung gefordert. Ochlobystin sieht die Strafbarkeit der Homosexualität als notwendige Konsequenz des 2013 verabschiedeten Gesetzes zum „Schutz der Gefühle Gläubiger“ und weist auf die Gefahr hin, dass „die Sodomiten, da sie selber keine Kinder haben können, mit unseren Kindern ihre Reihen auffüllen werden“.

Bei einem Auftritt im Dezember hatte Okhlobystin vor großem Publikum mit klaren Worten geäußert, was er von Schwulen und Lesben hält: „Ich würde sie alle lebendig in den Ofen schieben“. Er könne als gläubiger Mensch diesem „Sodom und Gomorrha“ nicht zusehen: „Das ist eine ständige Gefahr für meine Kinder.“ Wenn ein Mann sich für das eigene Geschlecht entscheide, statt mit einer Frau Nachkommen zu zeugen, sei das ein klares Zeichen von geistiger Abnormität, sagte Ochlobystin unter großem Beifall.

LGBT-Aktivisten hatten daraufhin seinen Rücktritt gefordert und zum Boykott von Euroset aufgerufen. Außerdem forderten mehrere NGOs, darunter auch die Deutsche AIDS-Hilfe, Apple-Chef Cook dazu auf, keine Geschäfte mit Euroset zu machen.

Der Euroset-Chef Malis versicherte, sein Unternehmen wolle niemanden in den Ofen stecken, distanzierte sich aber auch nicht von Ochlobystin und bezeichnete seinen Brief an Putin als Überreaktion auf Angriffe von LGBT-Aktivisten.

Am 14. Januar gab Ochlobynski nun seinen Rücktritt bekannt. „Angesichts der ständigen Drohungen, Provokationen und Beleidigungen, denen meine Freunde, Mitarbeiter und deren Familien durch Sodomiten ausgesetzt waren, habe ich mich dazu entschlossen, zurückzutreten“, wird er zitiert. Das Unternehmen bedauerte seine Entscheidung, äußerte aber Verständnis und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute.

(sho/hs)