Führungswechsel beim Globalen Fonds
In einem auf der Webseite des Globalen Fonds veröffentlichten Schreiben hat dessen bisheriger Leiter Michel Kazatchkine seinen Rücktritt zum 16. März angekündigt. Der 65-Jährige begründet diesen Schritt mit der Einrichtung neuer Führungsstrukturen, durch die die Arbeit des Fonds effizienter und sicherer gestaltet werden soll. Er respektiere die Entscheidung der Organisation, einen dem Vorstand direkt unterstellten Generaldirektor zu benennen, sei aber nach reiflichen Überlegungen zu dem Ergebnis gekommen, sein Amt unter diesen Bedingungen nicht weiter ausüben zu können.
Der französische Immunologe hat den seit zehn Jahren bestehenden Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria mitaufgebaut und leitete ihn seit 2007. Zuletzt war er in die Schlagzeilen geraten, weil Freunde der französischen Präsidentengattin Carla Bruni-Sarkozy bei der Vergabe von Mitteln aus dem Fonds begünstigt worden sein sollen. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, dementierte der Verwaltungsrat des Fonds einen Zusammenhang des Rücktritts mit den in der Presse verbreiteten Meldungen.
Die neue Position des Generaldirektors wird bereits ab 1. Februar der ehemalige Präsident der Sovereign Bank, Gabriel Jaramillo, für zwölf Monate bekleiden. Der gebürtige Kolumbianer und brasilianische Staatsbürger war nach seinem Rückzug in den Ruhestand Sondergesandter der Vereinten Nationen für Malaria und Mitglied der hochkarätig besetzten Arbeitsgruppe, die im letzten Jahr die Arbeit des Globalen Fonds auswertete. In einer Presseerklärung bezeichnet Simon Bland, Präsident des Verwaltungsrats des Fonds, Gabriel Jaramillo als „herausragende Wahl und genau das, was wir in diesen Zeiten brauchen: einen exzellenten Manager und führenden Finanzfachmann, der die Arbeitsleistung einer komplexen Organisation in einer Übergangszeit verbessern kann“.