„Science“: „HIV-Therapie als Prävention“ ist wissenschaftlicher Durchbruch 2011
Das amerikanische Wissenschaftsmagazin „Science“ hat das Prinzip „HIV-Therapie als Prävention“ zum „wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres 2011“ erklärt.
Eine im Mai veröffentlichte Studie des HIV Prevention Trials Network mit dem Kürzel HPTN 052 hatte gezeigt: Die Übertragungswahrscheinlichkeit von HIV wird durch eine gut funktionierende Therapie mit HIV-Medikamenten um 96 Prozent reduziert. Die Therapie schützt damit in etwa genauso effektiv wie Kondome, welche die HIV-Übertragungswahrscheinlichkeit um etwa 95 Prozent verringern (aidshilfe.de berichtete).
Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die HIV/Aids-Organisation der Vereinten Nationen, UNAIDS, hatten die Studienergebnisse in einer gemeinsamen Pressemitteilung als „bahnbrechend“ bezeichnet. UNAIDS-Geschäftsführer Michel Sidibé sagte, die HIV-Behandlung werde zu einer neuen Priorität in der Prävention. Nun müsse man dafür sorgen, dass Paare sich auch für diese Option entscheiden könnten und Zugang zu Medikamenten hätten.
Sidibé bezog sich damit vor allem auf die Situation in ärmeren Teilen der Welt. Doch auch für Menschen mit HIV hierzulande verbessert sich die Situation: „Sie haben nun Gewissheit, dass die Therapie ihre Partner zuverlässig schützt“, sagt der Medizinreferent der Deutschen AIDS-Hilfe, Armin Schafberger. „Das haben wir zwar schon gewusst, die Studie untermauert dieses Wissen aber nun mit klaren Zahlen.“
(hs/howi)
Quelle/weitere Informatioenn
Meldung auf sciencemag.org vom 23.12.2011 (in englischer Sprache)
Bericht auf aidshilfe.de vom 13.05.2011
Pressemitteilung von UNAIDS und WHO vom 12.05.2011 (in englischer Sprache)