Antidiskriminierungsstelle des Bundes geht in die Offensive

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) hat heute eine „Offensive für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft“ gestartet.

Leiterin Christine Lüders präsentierte das Projekt zusammen mit Vertretern des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und des Antidiskriminierungsverbandes Deutschland auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Das Ziel: Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, sollen bundesweit bessere Beratung und Unterstützung bekommen. Zu diesem Zweck stellt die ADS 1,2 Millionen Euro bereit. Das Geld soll der Vernetzung von Beratungsstellen dienen. Hintergrund: Viele Beratungsstellen sind hoch spezialisiert. Sie beraten nur zu einem einzigen Diskriminierungsgrund, etwa Behinderung oder sexuelle Orientierung.

ADS-Leiterin Lüders: „Um nachhaltige Strategien gegen Diskriminierung zu entwickeln und umzusetzen, ist eine enge Vernetzung und Zusammenarbeit sämtlicher Akteurinnen und Akteure gegen Diskriminierung notwendig.“ Lüders weiter: „Wir müssen langfristig erreichen, dass Deutschland flächendeckend Beratungsstellen schafft.“

Im Rahmen der neuen „Koalition gegen Diskriminierung“ will die ADS außerdem in Ländern und Kommunen zentrale Ansprechpartner gewinnen, um Strategien gegen Diskriminierung zu entwickeln.

Als erstes Bundesland ist heute Berlin der „Koalition“ beigetreten. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) unterzeichnete im Anschluss an die Pressekonferenz eine Absichtserklärung.

Um die Vernetzung voranzutreiben und Betroffenen den Weg zur richtigen Beratungsstelle zu weisen, hat die ADS heute außerdem eine interaktive Deutschlandkarte online gestellt. Nach Eingabe der Postleitzahl oder des Wohnorts erhält man dort schnell einen Überblick über die nächstgelegenen Hilfsangebote, aufgeschlüsselt nach dem Hintergrund der Diskriminierung (Alter, ethnische Herkunft, Geschlecht und so weiter).

(Marian Künzel)

 

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