Neues vom Vorstand
Fachtag und Mitgliederversammlung am 23. bis 25. Oktober in Bielefeld
Kaum ein Schlagwort ist aktuell so präsent wie das der Digitalisierung, das auch für den Verband in Corona-Zeiten enorm an Bedeutung gewonnen hat und unsere Arbeit grundlegend verändert. Um die Chancen der Digitalisierung wahrzunehmen und den Risiken, Unsicherheiten und Ängsten zu begegnen, die sie zweifelsohne auch mit sich bringt, haben wir zum einen in der DAH ein neues Projekt gestartet; zum anderen wird der Fachtag im Vorfeld der Mitgliederversammlung sich ganz dem Erfahrungsaustausch mit den unterschiedlichen Seiten des Themas und dem Voneinander-Lernen widmen. Wir gehen im Moment davon aus, dass im Herbst eine Präsenzveranstaltung möglich sein wird, und freuen uns auf ganz analoge Begegnungen!
Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl
Im Superwahljahr haben die im Bundestag vertretenen Parteien ein neues Verfahren verabredet: Es werden nur noch acht Fragen mit beschränkter Zeichenzahl zugelassen. Deshalb konzentrieren wir uns auf Themen, die eher nicht von anderen Organisationen vertreten werden – u.a. den Ausbau der HIV- und STI-Prävention, Antidiskriminierungsarbeit, Harm Reduction, Versorgung in Haft und die Gesundheit von trans* und abinären Menschen. Die Rückmeldungen der Parteien werden wir auf aidshilfe.de veröffentlichen.
Parlamentarisches Online-Frühstück
Leider mussten wir unser für Ende April geplantes Parlamentarisches Frühstück wegen kurzfristig vorverlegter Plenar- und Ausschusssitzungen absagen, auf dem wir mit den Abgeordneten über eine dauerhafte Sicherung der Aidshilfe-Arbeit diskutieren wollten. Wir werden nun auf anderen Wegen die Politiker*innen auf unsere Anliegen aufmerksam machen und uns bei all jenen zu bedanken, die sich seit Jahren solidarisch für uns einsetzen.
Aufs Ganze sehen – Gesundheit möglich machen
Unter diesem Titel hatte die Mitgliederversammlung das Zukunftspapier (https://www.aidshilfe.de/zukunft) beschlossen und strategische Ziel für die nächsten fünf Jahre vereinbart. Auch wenn im Zeichen von Corona viele Mitgliedsorganisationen viel Energie in die Aufrechterhaltung ihrer Angebote und ihre Existenzsicherung investieren müssen: Auf unterschiedlichen Ebenen entstehen vielfältige Projekte, mit denen wir unsere Ziele verwirklichen wollen, so wie der Leitfaden „Diskriminierungssensible Sprache in Aids- und Selbsthilfen“, der zusammen mit einem Video anhand von ganz konkreten Beispielen zeigt, wie eine achtsame Sprache in der Beratung Respekt und Wertschätzung vermitteln kann. Danke an die vielen Kolleg*innen im Verband, die an dem Leitfaden mitgewirkt haben!
In den nächsten Monaten wollen wir eine Übersicht über die diversen Aktivitäten gewinnen, beispielhafte Projekte vorstellen und mit den Initiator*innen über Fortschritte und Barrieren bei der Umsetzung sprechen.
Weg mit der Übermittlungspflicht!
Am 5. Mai startete die Kampagne GLEICHBEHANDELN, mit der wir als Teil eines Bündnisses von über 60 zivilgesellschaftlichen Organisationen die Abschaffung der Übermittlungspflicht per Gesetzesänderung fordern. § 87 des Aufenthaltsgesetzes verpflichtet das Sozialamt, Personen ohne gültigen Aufenthaltstitel umgehend an die Ausländerbehörde zu melden, wenn sie eine Kostenübernahme für medizinische Leistungen beantragen.
Aus der begründeten Angst vor Abschiebung heraus vermeiden es daher Menschen, die teils schon jahrelang in der Mitte unserer Gesellschaft als Nachbar*innen, Kund*innen, Dienstleister*innen und Mitschüler*innen leben, sich ärztlich behandeln zu lassen. Deshalb bleiben nicht zuletzt lebensbedrohliche Erkrankungen unbehandelt.
„150 Jahre Widerstand gegen § 218“
Die DAH hat den Aufruf des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung unterstützt, das mit einem bundesweiten Aktionstag am 15. Mai in über 30 Städten ein Zeichen für die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs gesetzt hat.
Drogenselbsthilfefreundliche Einrichtung DAH
Jetzt haben wir es mit Brief und Siegel: Am 16. April hat der JES-Bundesvorstand der DAH das Zertifikat „Drogenselbsthilfefreundliche Einrichtung“ verliehen – für uns ein Grund zur Freude und zugleich Ansporn, uns weiter mit und für Drogen gebrauchende Menschen einzusetzen.
Termine und Veranstaltungen
Zwischen März und Mai war der Vorstand u.a. an folgenden Terminen und Veranstaltungen beteiligt, die Corona-bedingt größtenteils online stattfanden:
- Workshop mit den PositHIVen Gesichtern zur Abstimmung der Schwerpunkte bis 2022
- Gespräch mit dem Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung über verwendete Medien und die veränderte Förderpraxis
- Deutsch-Österreichischer AIDS-Kongress
- Kongress Armut und Gesundheit
- Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Aidshilfe Niedersachsen an Hans Hengelein
- UEMO-Konferenz und Mitgliederversammlung des Paritätischen