Die Welt-Aids-Konferenz kommt 2024 nach München
Die 25. Internationale Aids-Konferenz wird 2024 in München stattfinden. Das gab die International AIDS Society (IAS) am 14. Februar 2023 in einer Pressemitteilung bekannt.
Zu der größten Konferenz zu wissenschaftlichen, sozialpolitischen und zivilgesellschaftlichen Aspekten von HIV werden vom 22. bis 26. Juli 2024 mehr als 15.000 Wissenschaftler*innen, Mediziner*innen, andere Gesundheitsexpert*innen und Aktivist*innen aus über 175 Ländern erwartet. Am 20. Juli 2024 werden die Vorkonferenzen beginnen.
Schwerpunktthema HIV in Osteuropa
Im Zentrum von „AIDS 2024“ wird die beunruhigende Entwicklung der HIV-Epidemie in Osteuropa stehen. Andriy Klepikov, Geschäftsführer von Alliance for Public Health, einer der größten NGOs in den Themenfeldern HIV und Tuberkulose in der Ukraine, wurde aus diesem Grund zum dritten Ko-Vorsitzenden berufen. Weitere Vorsitzende sind die australische Ärztin, Wissenschaftlerin und IAS-Präsidentin Sharon Lewin sowie Christoph Spinner vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München.
„München – die offizielle Partnerstadt von Kiew – bietet einen sicheren und einladenden Rahmen für Konferenzteilnehmende aus dieser Region und darüber hinaus, einschließlich für Menschen, die mit HIV leben und davon betroffen sind“, sagt Andriy Klepikov mit Blick auf den Austragungsort und das Schwerpunktthema.
„AIDS 2024 bietet die Gelegenheit, ein Schlaglicht auf eine der am schnellsten wachsenden HIV-Epidemien der Welt zu lenken, die durch den mangelnden Zugang zu Gesundheitsdiensten für Menschen, die Drogen konsumieren, verursacht und durch die Störungen und die Instabilität des Krieges in der Ukraine, Massenmigration und geschwächte Volkswirtschaften verschärft wird“, so Klepikov weiter.
Montréal darf sich nicht wiederholen!
Die Bewerbung der Stadt München für die Konferenzausrichtung wurde u. a. durch die Deutsche AIDS-Gesellschaft, die Münchner Aids-Hilfe und die Deutsche Aidshilfe (DAH) unterstützt.
„Deutschland muss sicherstellen, dass Vertreter*innen aus allen Regionen der Welt und aus allen wichtigen Bevölkerungsgruppen, seien es Drogengebraucher*innen oder Sexarbeiter*innen, ein Visum für die Teilnahme an der Konferenz erhalten“, betont Sasha Gurinova, DAH-Referentin für Internationales. Bei der Welt-Aids-Konferenz 2022 in Montréal hatten die kanadischen Behörden vielen Delegierten aus afrikanischen Ländern das Visum zu spät erteilt oder sogar verwehrt.
„Die Europäische Union und Deutschland haben große Unterstützung für ukrainische Geflüchtete gezeigt“, sagt Ferenc Bagyinszky von dem Netzwerk AIDS Action Europe. „Die Welt-Aids-Konferenz 2024 sollte daher auch Anlass sein, über einen universellen Zugang zur Gesundheitsversorgung und eine flächendeckende Versorgung mit Gesundheitsdienstleistungen für alle Menschen nachzudenken.“
Die Welt-Aids-Konferenz soll künftig durch alle Weltregionen rotieren
Wie die International AIDS Society mitteilt, soll die Konferenz künftig nach einem Rotationsprinzip abwechselnd in allen Regionen der Welt stattfinden. Für 2025 ist ein Austragungsort in Afrika, für 2026 in Lateinamerika oder der Karibik vorgesehen.
„Die globale Rotation wird dazu beitragen, dass Menschen aus der ganzen Welt die Möglichkeit haben, persönlich an unseren Konferenzen teilzunehmen. Außerdem können wir so kritische HIV-Themen in jeder Region in den Mittelpunkt rücken", sagt IAS-Präsidentin Sharon Lewin. Zudem soll bei allen künftigen Konferenzen weiterhin eine virtuelle Teilnahme möglich sein.
(ascho)