Erste komplette HIV-Therapie in Form von Monats-Spritzen in Europa zugelassen

Die Europäische Kommission hat das HIV-Medikament Vocabria® (Wirkstoff: Cabotegravir) als Depotspritze in Verbindung mit dem ebenfalls injizierbaren HIV-Medikament Rekambys® (Wirkstoff: Rilpivirin) zugelassen. Die Spritzen werden einmal im Monat oder alle zwei Monate ins Gesäß verabreicht.

Zum Einsatz kommen kann die HIV-Therapie per Depotspritzen bei erwachsenen Menschen (ab 18 Jahren) mit HIV-1-Infektion, die bereits erfolgreich antiretroviral behandelt werden (das heißt, bei finden sich weniger als 50 HIV-Kopien pro Milliliter Blutplasma) und bei denen keine Resistenzen gegen andere HIV-Medikamente aus den Klassen der NNRTI und der INI vorlagen oder vorliegen.

Vor dem Behandlungsbeginn mit den Spritzen werden die beiden Wirkstoffe einen Monat lang in Tablettenform eingenommen, um die Verträglichkeit zu überprüfen.

Die Nebenwirkungen sind in der Regel mild, am häufigsten waren Reaktionen an den Einstichstellen, bei manchen kam es auch zu Kopfschmerzen oder erhöhter Körpertemperatur.

Bei Behandlung mit Vocabria® und Rekambys® sollten die Leberwerte beobachtet werden. Bei Hepatitis-B-Koinfektion darf man die Depotspritzen nicht einsetzen, bei Patient_innen mit Hepatitis-C-Koinfektion muss man die Leberfunktion kontrollieren.

Nicht eingesetzt werden dürfen die beiden Spritzen in Kombination mit bestimmten Krampflösern, bestimmten Mitteln gegen Mykobakterien sowie in Kombination mit Johanniskraut und dem Kortikoid Dexamethason (außer bei Einmalgabe von Dexamethason).

(hs)

Quelle: viivhealthcare.com/en-gb/media/press-releases/2020/december/viiv-healthcare-announces-the-marketing-authorisation