Trans*-Aktivistin und Forscherin Shabeena Francis Saveri besuchte Deutsche AIDS-Hilfe

Am 07.10.2010 besuchte die indische Trans*-Aktivistin und Forscherin Shabeena Francis Saveri die Deutsche AIDS-Hilfe, um sich über Fragen der HIV-Prävention und über die Lage der Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen (LGBTI) auszutauschen. Ein Schwerpunkt lag auf der Diskussion über Umgang mit und Akzeptanz von Trans*-Identitäten im Vergleich zwischen Indien und Deutschland.

In der hinduistischen Religion werden sogenannten Hijras – auch als „das dritte Geschlecht“ bezeichnet – besondere mystische Fähigkeiten zugeschrieben, sodass ihnen im Alltag mit Ehrfurcht bis hin zu Distanzierung begegnet wird. Die meisten von ihnen leben in Hijras-Gemeinschaften zusammen und finanzieren ihren Unterhalt durch traditionellen Tanz und Segnungen oder auch mit Betteln und Sexarbeit.

Die Hijra-Gemeinschaft bildet einen Teil der sich in Indien seit zehn Jahren verstärkt organisierenden Trans*-Bewegung. Die Interessenvertretung von Transgender findet durch die traditionelle Verankerung des „dritten Geschlechts“ somit eine ganz andere Ausgangslage in Bezug auf Toleranz und Akzeptanz vor, als dies in Deutschland der Fall ist. Nicht zuletzt aufgrund der vielen Hijras, die sich durch Sexarbeit finanzieren, wird Menschenrechtsarbeit als wichtiger Bestandteil der HIV-Prävention verstanden, wie dies auch in Deutschland im Konzept der Strukturellen Prävention berücksichtigt wird.

Shabeena Francis Saveri ist Mitbegründerin der südindischen “Transgender Rights Association” in Tamil Nadu und nahm auf Einladung des Forschungsprojektes transrespect versus transphobia worldwide" und der Heinrich-Böll-Stiftung in Deutschland vom 07.-10. Oktober an der 14. Trans*tagung in Berlin teil.

(Carolin Vierneisel)

Weitere Infos

Trans*tagung Berlin „Trans ist für alle da“ http://www.ejanssen.de/tagung/blog/

Forschungsprojekt Trans respect versus Transphobia http://www.transrespect-transphobia.org/