Tätowierte sind häufiger mit Hepatitis-C-Erreger infiziert

Studien aus 30 Ländern ausgewertet. Fazit: Prävention für junge Leute und Häftlinge muss verstärkt werden.

Menschen mit Tattoos sind häufiger mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) infiziert als Untätowierte. Das ergab eine Untersuchung kanadischer Forscher, die jetzt im International Journal of Infectious Diseases veröffentlicht wurde. Die Forscher werteten 124 Studien aus 30 Ländern aus, 83 Studien gingen in eine statistische Meta-Analyse ein.

Die Wahrscheinlichkeit einer Hepatitis-Infektion ist bei Menschen mit Tätowierungen demnach unabhängig von weiteren Risikofaktoren erhöht. Zugleich steigt die statistische Wahrscheinlichkeit eine HCV-Infektion mit der Zahl der Tätowierungen. Die Forscher führen dies darauf zurück, dass Tätowierungen häufig unter unzureichenden hygienischen Bedingungen gestochen werden.

Am stärksten betroffen sind tätowierte Drogenkonsumenten, die ihre Drogen nicht injizieren. In dieser Gruppe sind Tätowierte demnach fast sechsmal häufiger HCV-positiv als Nicht-Tätowierte. Tätowierte, die sich Drogen spritzen, sind rund dreimal häufiger von Hepatitis C betroffen als Untätowierte in dieser Gruppe. Auch tätowierte Menschen in Haft sind besonders häufig HCV-infiziert.

Die Forscher folgern: „Weil Tätowieren bei der Jugend und bei jungen Erwachsenen besonders beliebt ist und weil Hepatitis C in Gefängnissen sehr häufig vorkommt, muss Prävention junge Leute und Häftlinge in den Blick nehmen, um die Verbreitung von Hepatitis zu vermindern.“

(howi)

Bericht in der Ärzte Zeitung

Abstract zur Studie unter sciencedirect.com (englisch)