STIKO gibt Empfehlung zur Impfung gegen MPX („Affenpocken“) in die Abstimmung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat am 9.6. einen Beschlussentwurf zur Impfung gegen MPX („Affenpocken“) in das vorgesehene Stellungnahmeverfahren gegeben.

Nach jetzigem Stand könnten Impfungen mit dem Pockenimpfstoff Imvanex für Personen ab 18 Jahren empfohlen werden, die dem Erreger ausgesetzt waren (Postexpositionsprophylaxe, gewissermaßen eine nachträgliche Impfung) oder die zu einer besonders gefährdeten Personengruppe gehören.

MPX-Impfung als Postexpositionsprophylaxe

Eine „nachträgliche Impfung“ könnte demnach vor allem empfohlen werden

  • nach engem körperlichem Kontakt über Haut oder Schleimhäute mit einer an MPX erkrankten Person (z. B. Kontakte beim Sex oder beim gemeinsamen Wohnen)
  • nach Kontakt in der medizinischen Versorgung ohne ausreichende persönliche Schutzausrüstung
  • nach ungeschütztem Kontakt von Laborpersonal mit nicht inaktiviertem MPX-Material.

Eine solche Postexpositionsprophylaxe sollte möglichst früh innerhalb von zwei Wochen erfolgen.

MPX-Impfung für Personen mit erhöhtem Risiko

MPX-Fälle wurden in Deutschland bislang vor allem bei Männern festgestellt, die Sex mit Männern haben (MSM). MSM mit wechselnden Partnern sollen daher durch eine Impfung besonders geschützt, eine weitere Ausbreitung soll verhindert werden.

Eine Impfung soll auch Laborpersonal empfohlen werden, die Kontakt mit infektiösen Proben haben.

Impfstoff wird anfangs nur eingeschränkt verfügbar sein

Der Pockenimpfstoff werde zunächst nur eingeschränkt verfügbar sein, so das Robert-Koch-Institut. Daher solle eine Impfung bevorzugt als Postexpositionsprophylaxe angeboten werden.

Die Grundimmunisierung sollte mit zwei Impfstoffdosen im Abstand von 28 Tagen erfolgen. Wer bereits in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft wurde, benötigt lediglich eine Dosis zur Auffrischung.

(ascho/hs)

Link zur Pressemitteilung des RKI: https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/PM_2022-06-09.html