Niedergelassene HIV-Ärzte begrüßen DAH-Papier gegen HIV-Kriminalisierung
Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter unterstützt das DAH-Positionspapier „Keine Kriminalisierung von Menschen mit HIV!“ als „wertvollen Beitrag“.
Dies erklärt die dagnä in einem heute auf ihrer Website veröffentlichten Statement. Angesichts der Erkenntnis, dass „im Falle einer erfolgreichen Therapie eine Übertragung von HIV sehr unwahrscheinlich ist“, trage das Positionspapier der Deutschen AIDS-Hilfe dazu bei, die Debatte über die „Verantwortlichkeit bei sexuellen Handlungen“ wiederzubeleben und die juristische Bewertung solcher Übertragungen als „Körperverletzung“ zu hinterfragen.
„Aus medizinischer Sicht ist zweifelsfrei festzuhalten, dass Menschen mit HIV, die sich in regelmäßiger ärztlicher fachspezifischer Behandlung befinden und eine antiretrovirale Therapie regelhaft einnehmen, auch in präventiver Hinsicht alles tun, um eine HIV-Übertragung zu verhindern bzw. deutlich zu reduzieren“, heißt es im Statement weiter. Unter diesen Prämissen erscheine eine „leichtfertige bzw. vorsätzliche Gefährdung“ der Partner „nicht gegeben“.
Die Verantwortung bei einvernehmlicher Sexualität sei immer geteilt, eine Zuschreibung als Täter oder Opfer nicht angebracht. Die Offenlegung der HIV-Infektion könne nicht immer und nicht in jedem sexuellen Kontext eingefordert werden. Hier müsse sich auch das gesellschaftliche Klima ändern: „Die dagnä unterstützt insofern alle Bemühungen, die einen selbstverständlichen Umgang mit der HIV-Infektion zum Ziele haben und damit geeignet sind, Menschen mit HIV darin zu unterstützen, ihr Leben ohne das Gefühl von Stigma zu bewältigen."
(hs)