Neues vom Vorstand
Auf der Tagesordnung der Vorstandssitzung am 3. Juli, die anlässlich der CSD-Veranstaltungen in Köln stattfand, standen u.a. der Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress, die Vorbereitung des Fachtags zur HIV- und STI-Prävention bei schwulen Männern und der Haushalt 2016.
Deutsch-Österreichischer AIDS-Kongress
WISSENschafftZUKUNFT – unter diesem Motto fand vom 24. bis 27. Juni der 7. Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress (DÖAK) mit rund 1.000 Fachleuten aus Medizin, Sozialwissenschaften, Prävention und Selbsthilfe in Düsseldorf statt. Im Vorfeld hatten DAIG, dagnä und DAH den gemeinsamen Appell gegen die Diskriminierung HIV-Positiver im Gesundheitswesen (http://www.aidshilfe.de/de/aktuelles/meldungen/appell-gegen-diskriminierung-hiv-positiver-im-gesundheitswesen-veroeffentlicht) veröffentlicht, der große Beachtung in den Medien fand – ebenso wie die Eröffnung eines symbolischen Drogenkonsumraums im Konferenzzentrum, mit dem die zehn Bundesländer, die sich bisher dieser Form der Risikominimierung für Drogengebraucher_innen verweigern, zum Umdenken bewogen werden sollen. Ein Ergebnis des Kongresses war, dass die HIV-Expert_innen auf den Einsatz der PrEP setzen und fordern, diesen Baustein der Prävention für Hochrisikogruppen besser bekannt zu machen.
Ein herzliches Dankeschön an das diesjährige Community-Board, das im Vorfeld des Kongresses sehr gut zusammen gearbeitet und Einfluss genommen hat auf die Gestaltung der Sessions. Vor Ort durch Krankheit nur noch zu dritt, hat das CB den Kongress gestaltet und das Scholarship hervorragend begleitet! Es wurde sehr begrüßt, dass es gelungen ist, neben dem aktuellen Community Board auch die Mitglieder des nächsten Community Boards nach Düsseldorf zu holen. Wir hatten Franziska Borkel, Andreas Kaiser, Wiltrud Stefanek, Elisabeth Mikulenko, Christoph Schaal und Matthias Kuske erst kurz vorher auf Empfehlung der PositHIVen Gesichter berufen. Sie werden die Interessen der Community in die Vorbereitung des DÖAK 2017 in Salzburg einbringen. Im Herbst werden sich das alte und das neue Board zu einer Auswertung treffen.
In diesem Jahr war es gelungen, parallel zu den Symposien der Pharmazeutischen Industrie jeweils einen Community-Workshop anzubieten - ein großer Dank an die Aidshilfe NRW, die maßgeblich die Umsetzung vieler Community-Workshops gestaltet hat. Alle Community-Workshops waren sehr gut besucht und auch die Ärzteschaft zeigte Interesse.
Deutlich wurde, dass die Pharmazeutische Industrie sich immer stärker aus der Finanzierung des Kongresses zurückzieht. Der nächste DÖAK findet vom 14.-17.06.2017 in Salzburg unter dem Kongresspräsidenten Heribert Stoiber statt.
Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren gegründet
Die Deutsche AIDS-Hilfe ist Gründungsmitglied der Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren, kurz BISS (http://www.aidshilfe.de/de/aktuelles/meldungen/schwule-maenner-mit-biss-ins-alter). Mit dabei sind u.a. auch die Schwulenberatung in Berlin, das Magnus Hirschfeld Zentrum in Hamburg, die Aidshilfe NRW, rubicon e.V. in Köln, die Münchner Aids-Hilfe mit dem Rosa Alter und die Akademie Waldschlösschen. BISS setzt sich dafür ein, dass die Verantwortlichen in allen Bereichen der Seniorenarbeit auf die Bedürfnisse älterer Schwuler nach einem selbstbestimmten, diskriminierungsfreien Leben angemessen reagieren. Das Grußwort auf der Gründungsversammlung am 1. Juli übernahm der Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Dr. Ralf Kleindiek, der auch gleich einen Bewilligungsbescheid über 49.000 € mitbrachte.
Fachtag und Mitgliederversammlung am 23. bis 25. Oktober im Tagungszentrum der Münchner Aids-Hilfe
Der diesjährige Fachtag im Vorfeld der Mitgliederversammlung wird im Zeichen der HIV- und STI-Prävention bei schwulen Männern und anderen MSM stehen, denn nach wie vor sind sie die Gruppe mit dem größten Infektionsrisiko. Wenn wir Verhalten und Verhältnisse verändern wollen, dürfen wir unbequemen und kontroversen Diskussionen nicht aus dem Weg gehen – z.B. zu der Frage, ob wir uns in Richtung test & treat bewegen müssen oder doch wie bisher die Eigenverantwortung eines bestmöglich informierten Individuums akzeptieren.
Themenschwerpunkt auf der Mitgliederversammlung wird die Umsetzung des im Zukunftspapier „DAH reloaded“ formulierten Ziels sein, dass in Deutschland bis 2020 niemand mehr an Aids erkranken soll.
Haushalt 2016
Am 17. und 18. Juli trifft sich die Kommission Projekte und Finanzen zu ihrer zweiten Sitzung, um den Haushaltsentwurf für 2016 zu beraten. Auch hier wird es unter anderem es um die Frage gehen, welche Rolle „DAH reloaded“ in der Haushaltsplanung spielen muss; dazu gehört z.B. auch der Ausbau von Community-nahen Test- und Beratungsprojekten. Der Haushaltsplan wird im Oktober von der MV beschlossen.
ICH WEISS WAS ICH TU
Das Kampagnenteam und der Facharbeitskreis MSM arbeiten bereits mit an neuen Ideen für die nächsten Kampagnen-Jahre; im Rahmen eines Fachtags am 28. bis 30. August werden die bisherigen Ergebnisse gebündelt und weiterentwickelt. Ziel ist, dass im Herbst ein Konzeptentwurf vorliegt.
Treffen mit der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS)
Am 6. Juli treffen wir uns zum ersten Mal mit dem DAS-Vorstand in neuer Besetzung: Im Januar hatte die damals noch amtierende BZgA-Direktorin Prof. Elisabeth Pott den ehrenamtlichen Vorsitz übernommen. Auf der Tagesordnung stehen u.a. die Zukunft der Welt-Aids-Tags-Kampagne und die Anforderungen, die sich durch die aktuellen Flüchtlingswellen für Stiftung und AIDS-Hilfe ergeben.
25 Jahre AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen
Sylvia Urban hat anlässlich des Jubiläums der Aids-Hilfe in Weimar, die nach dem Regierungswechsel in Thüringen noch keine Finanzierungsgrundlage für das laufende Jahr hatte, an einer politischen Gesprächsrunde teilgenommen. Inzwischen sind die ersten Zuwendungsbescheide eingegangen, und die finanzielle Situation der Aidshilfe hat sich entspannt.