Neues von den „Testhelden“
Von den 20-29-jährigen schwulen Männern der aktuellen SMHA-Studie haben 64 Prozent entweder noch nie einen HIV-Test machen lassen oder der letzte Test lag schon länger als 12 Monate zurück.
Um besonders diese Gruppe zum HIV-Test zu ermutigen, hat die Kampagne „ICH WEISS WAS ICH TU“ im vergangenen Jahr die Website www.testhelden.info an den Start gebracht. Ab Juli ist das multimediale Angebot um ein neues Kapitel erweitert, das sich dem Thema Scham widmet und dazu beitragen soll, Hemmungen vor dem Test weiter abzubauen.
So erzählen die Testhelden in Videointerviews von ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen rund um Scham: Was war ihnen selbst schon mal peinlich und worüber reden sie wirklich nur mit dem Partner oder besten Freund? Ist ihnen der HIV-Test unangenehm oder das Beratungsgespräch vorher? Und wie motivieren sie sich dennoch, regelmäßig zum Test zu gehen?
Wie wichtig es ist, weiterhin zu regelmäßigen Tests zu motivieren, zeigen nicht nur die Ergebnisse der im Mai veröffentlichten Studie „Schwule Männer und HIV/AIDS“ (SMHA). Laut Robert-Koch-Institut wissen mehr als 40 Prozent der schwulen HIV-Infizierten unter 30 nichts von ihrer Infektion.
„Mit dem Thema Scham sprechen wir einen zentralen Hinderungsgrund an, zum HIV-Test zu gehen“, erklärt Tim Schomann, Kampagnenleiter von ICH WEISS WAS ICH TU. „Dabei machen wir auch klar, dass es okay ist, wenn einem mal etwas peinlich ist. Wenn es um den HIV-Test in einer anonymen Teststelle geht, ist Scham aber unbegründet. Denn die Beraterinnen und Berater dort sind in der Regel offen und entspannt und bewerten niemanden hinsichtlich Sexualität oder möglicher Risiken.“
Das neu hinzugefügte Kapitel der „Testhelden“-Webseite ergänzt die bereits bestehenden Themen sowie die einmalige Service-Karte mit mehr als 300 Adressen anonymer Teststellen in Deutschland.
Den Testhelden der IWWIT-Kampagne kann man nicht nur im Internet, sondern während dieses Sommers auch auf der Straße begegnen: Orangefarbene Turnbeutel mit dem Slogan „Von Helden getragen“ werden auf CSDs und Straßenfesten in ganz Deutschland verteilt und helfen dabei, die Website noch bekannter zu machen. „Mit den Testhelden haben wir viel erreicht, das lässt sich nicht nur an den kontinuierlich hohen Zugriffszahlen ablesen“, erklärt Tim Schomann. Viele Teststellen berichteten bereits, dass besonders mehr junge schwule Männer wegen eines HIV-Tests kämen.
(ascho)