Neuer HIV-Report erschienen: Medikamente in der Prävention

Antiretrovirale Therapien reduzieren die Übertragungswahrscheinlichkeit von HIV erheblich. Der neue HIV-Report der Deutschen AIDS-Hilfe befasst sich mit neuen Studien zu diesem Thema.

Auf der Konferenz der Internationalen Aidsgesellschaft in Rom wurde in diesem Jahr die bahnbrechende Studie HPTN 052 vorgestellt. Sie beweist: Eine gut funktionierende HIV-Therapie reduziert das Risiko der Übertragung um mindestens 96 Prozent und ist damit genauso effektiv wie Kondome.

Eine andere Studie belegt den engen Zusammenhang zwischen der Viruslast im Blut und in der Analschleimhaut. Die Ergebnisse unterstreichen, dass die Therapie auch bei Analverkehr vor einer HIV-Übertragung schützt. Besonders interessant: Traten andere bakterielle Infektionen auf, stieg die HIV-Viruslast im Enddarm nicht an – was bisher befürchtet wurde.

Im neuen HIV-Report werden auch die Folgen dieser Studien für die Prävention diskutiert. Weitere Themen:

• Test and treat? In Südafrika soll eine Studie klären, ob regelmäßiges Testen und gegebenenfalls sofortiges Behandeln aller Erwachsenen einer Region die HIV-Epidemie stoppen kann.

• Schützende Pillen vor dem Sex? Fünf große Studien zur „Präexpositionsprophylaxe“ (Vor-Risiko-Vorbeugung) und ihre Bedeutung für Deutschland.

(howi/st)

Postionspapier der Deutschen AIDS-Hilfe zur "Viruslastmethode"