Weiterer HIV-Impfstoffkandidat zeigt keine ausreichende Schutzwirkung
Die „Imbokodo“-HIV-Impfstoffstudie wurde wegen mangelnder Schutzwirkung abgebrochen. Die Schwesterstudie „Mosaico“ soll aber fortgeführt werden, parallel werden erste mRNA-Impfstoffe erforscht.
Das US-Pharmaunternehmen Janssen muss einen Rückschlag bei der Entwicklung eines HIV-Impfstoffs hinnehmen. Der Impfstoffkandidat, der seit 2017 im Rahmen der „Imbokodo“-Studie an mehr als 2.600 jungen Frauen in Malawi, Mosambik, Sambia, Simbabwe und Südafrika getestet worden war, bietet nur einen 25-prozentigen Schutz vor einer HIV-Infektion. Die Studie wurde deshalb abgebrochen.
Derzeit läuft nur noch eine „klassische“ HIV-Impfstoffstudie
Die Erkenntnisse sollen aber in die „Mosaico“-Studie des Unternehmens einfließen. Sie basiert auf einem ähnlichen Schema, der Impfstoffkandidat enthält aber ein weiteres Protein aus verschiedenen HIV-Subtypen.
An der Mosaico-Studie nehmen bis zu 3.800 cis Männer, die Sex mit Männern haben, sowie trans* Personen in Europa sowie Nord- und Südamerika teil. Sie soll bis zum März 2024 laufen, erste Daten sollen frühestens 2023 vorliegen.
Die Mosaico-Studie ist damit die letzte große Studie mit einem „klassischen“ Imfpstoffkandidaten, alle anderen Kandidaten zeigten keine ausreichende Schutzwirkung.
Erforscht werden demnächst auch mRNA-HIV-Impfstoffe
Hoffnung setzen Forschende in mRNA-Impfstoffe.
Auch die Corona-Impfstoffpioniere Moderna und BioNTech wollen ihre Erfahrungen auf die HIV-Forschung anwenden. Moderna zum Beispiel arbeitet derzeit an zwei eigenen Entwicklungen, die erste von drei Phase-I-Studien soll schon 2021 starten.
Das Unternehmen arbeitet dabei mit den US-National Institutes of Health, der International AIDS Vaccine Initiative sowie der Bill & Melinda-Gates-Stiftung zusammen. Auch BioNTec kooperiert bei der Entwicklung eines HIV-Impfstoffs mit der Stiftung.
(ascho/hs)